Rasch ins All Russland will Raumfahrer in nur zwei Stunden zur ISS schicken

SDA

28.4.2019

Es soll bald sehr viel schneller gehen hinauf zum Aussenposten der Menschheit. Die Russen wollen die Flugzeit zur ISS enorm verkürzen.
Es soll bald sehr viel schneller gehen hinauf zum Aussenposten der Menschheit. Die Russen wollen die Flugzeit zur ISS enorm verkürzen.
Bild: Keystone, Sergei Ilnitsky

Enorme Zeiteinsparung! Die russischen Raumschiffe könnten für ihren Weg zur Internationalen Raumstation (ISS) künftig nur noch zwei Stunden Flugzeit benötigen. Bislang dauerten bemannte Flüge rund sechs Stunden.

Raumschiffe könnten für ihren Weg zur Internationalen Raumstation (ISS) künftig nur noch zwei Stunden Flugzeit benötigen. Das russische Raumfahrtunternehmen RKK Energija habe ein entsprechendes neues Flugmuster entwickelt, meldete die Nachrichtenagentur Tass.

Bislang benötigen bemannte Flüge rund sechs Stunden, um den Aussenposten der Menschheit zu erreichen. Zuletzt war ein Versorgungsraumschiff in einer Rekordzeit von etwas mehr als drei Stunden zur ISS geflogen.

In Russland war zuletzt über die Notwendigkeit bemannter Flüge zur ISS diskutiert worden. Wjatscheslaw Dokutschajew, Wissenschaftler an der Akademie der Wissenschaften, hatte es in einem Interview als Zeitverschwendung bezeichnet, dass Raumfahrer dort forschten. «Der wissenschaftliche Output ist null.» Wichtige Entdeckungen seien von Robotern gemacht worden. Die Raumfahrer auf der ISS befassten sich hauptsächlich mit der Sicherung ihrer eigenen Lebensbedingungen.

Russland blickt zum Mond

Das neue Flugmuster, bei dem nur noch eine Erdumkreisung notwendig sei, könne in zwei bis drei Jahren angewendet werden, hiess es nun von RKK Energija. Hauptvorteil sei, dass Raumfahrer deutlich weniger Zeit «in einem kleinen Raumschiff» verbringen müssten. Ausserdem könnten Materialien und wissenschaftliche Experimente deutlich schneller transportiert werden. Rettungsaktionen könnten ebenfalls viel schneller als bisher durchgeführt werden.

Schnellere Flugzeiten von Raketen wären auch bei weiten Flügen ins All hilfreich. So plant Russland, in gut zehn Jahren Kosmonauten zum Mond zu schicken. Auch Forschungen rund um den Mars gelten als interessant.

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