Wetter Schnee sorgte für Zugausfälle im Engadin

SDA

2.2.2019 - 16:17

Wegen der starken Schneefälle mussten aus Sicherheitsgründen verschiedene RhB-Strecken gesperrt werden. (Archivbild)
Wegen der starken Schneefälle mussten aus Sicherheitsgründen verschiedene RhB-Strecken gesperrt werden. (Archivbild)
Source: Keystone/Giancarlo Cattaneo St.Moritz/GIANCARLO CATTANEO

Der Winter hat den Schweizer Verkehr derzeit im Griff: Im Engadin sind am Samstagmorgen aufgrund der starken Schneefälle Strecken der Rhätischen Bahn (RhB) gesperrt worden. Züge fielen aus und es kam zu Verspätungen.

Im Bergell und im Oberengadin fielen in der Nacht rund 70 Zentimeter Neuschnee, wie Urs Graf von Meteoschweiz am Samstag auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Die RhB musste deshalb am Morgen aus Sicherheitsgründen die Berninalinie für den Zugverkehr sperren. Erst ab 13.30 Uhr konnten die Züge wieder verkehren, wie die RhB mitteilte.

Bahnersatzbusse konnten auf der Strecke keine verkehren, weil es zu gefährlich war. Insbesondere im Raum Engadin/Bernina müsse am Nachmittag weiterhin mit Verspätungen gerechnet werden, hiess es.

Am Nachmittag wurde aufgrund von Schneerutschgefahr im Albulatal ausserdem die RhB-Strecke zwischen Bergün und Filisur von 16 Uhr bis Betriebsschluss gesperrt. Auch hier verkehren keine Ersatzbusse. Reisende von und ins Engadin werden über Lanquart-Vereina umgeleitet.

A12 gesperrt

Bereits in der Nacht hatte sich die Wetterlage auf den Verkehr ausgewirkt - jedoch auf jenen auf der Strasse. So war am Freitagabend die A12 zwischen Châtel-St-Denis FR und Vevey VD für mehrere Stunden gesperrt gewesen. Die starken Schnee- und Regenfälle beeinträchtigten den Strassenverkehr im Kanton Freiburg stark.

Teilweise hatten Autobahnabschnitte geschlossen werden müssen, damit der Schnee weggeräumt werden konnte. Gegen Mitternacht hatte sich der Autoverkehr auf der A12 normalisiert.

Weitere 10 Zentimeter in Lugano

Sogar im Tessin schneite es kräftig. Bis Freitagnachmittag waren bis zu 15 Zentimeter Schnee gefallen. In der Nacht auf Samstag kamen gemäss Meteoschweiz in der Magadino-Ebene, Locarno-Monti oder Brissago noch einmal 10 bis 15 Zentimeter dazu.

In den höheren Lagen, zum Beispiel im Maggiatal, fielen 20 bis 25 Zentimeter, in Biasca in der Leventina gab es 20 Zentimeter. Aber auch in den tieferen Lagen schneite es weiter, in Lugano gab es gemäss Meteoschweiz 10 Zentimeter Neuschnee.

Der Schneefall führte ausserdem dazu, dass die für Samstagabend um 19 Uhr vorgesehene Partie der Super League zwischen Lugano und Thun nach einer Platzinspektion am Vormittag verschoben werden muss.

Zum Zeitpunkt der Absage lagen über 30 Zentimeter Schnee auf dem Terrain des Cornaredo. Nach der Platzinspektion sei es so gut wie ausgeschlossen, dass das Terrain bis Spielbeginn spielfähig gemacht werden könne, schrieb der FC Lugano in einem Communiqué.

Schneepause im Flachland

Meteorologe Graf rechnet bis am Abend mit einer Schneepause. Am frühen Sonntagmorgen soll die Schneefallgrenze am Alpennordhang dann wieder bis ins Flachland sinken. In den Voralpentälern erwartet Meteoschweiz im Verlaufe des Tages bis zu 25 Zentimeter, im zentralen und östlichen Mittelland kann es 5 bis 10 Zentimeter, lokal sogar 15 Zentimeter Neuschnee geben.

Im bündnerischen Puschlav, im Bergell, im Val Münstair, im Gebiet zwischen Oberalppass und San Bernardino sowie im Westen des Unterwallis bleibt nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) die Lawinengefahr gross. Das entspricht der zweithöchsten von fünf Gefahrenwarnstufen. Im Rest der Alpen und in Teilen des Jura ist die Lawinengefahr erheblich.

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