Jordanien «So glücklich und dankbar»: Jordaniens Königin Rania wird 50

SDA

26.8.2020 - 10:24

ARCHIV – Königin Rania Al-Abdullaha von Jordanien steht bei der Spendengala «Ein Herz für Kinder» auf der Bühne. Die jordanische Königin Rania feiert am 31.08.20 ihren 50. Geburtstag. Foto: picture alliance / Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-Zentralbild/dpa
ARCHIV – Königin Rania Al-Abdullaha von Jordanien steht bei der Spendengala «Ein Herz für Kinder» auf der Bühne. Die jordanische Königin Rania feiert am 31.08.20 ihren 50. Geburtstag. Foto: picture alliance / Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-Zentralbild/dpa
Source: Keystone/ZB/Britta Pedersen

In den sozialen Netzwerken beschreibt sie sich als «Mutter und Ehefrau mit einem wirklich coolen Tagesjob». Das könnten viele als charmante Untertreibung werten. Ihr «cooler Tagesjob»? Nichts Geringeres als Königin. Und: Rania von Jordanien ist wohl die bekannteste Würdenträgerin, die die arabische Welt zu bieten hat. Am kommenden Montag (31. August) wird die Königin 50 Jahre alt.

Und auch mit 50 ist Rania ein Star in den Sozialen Medien: 6,1 Millionen Abonnenten auf Instagram, 10,4 Millionen Follower auf Twitter, und knapp 17 Millionen «gefällt das» auf Facebook. Ihre Reichweite nutzt Rania unter anderem, um Vorurteile gegen arabische und muslimische Gemeinschaften abzubauen. Etwa mit einem Video-Projekt, in dem Menschen unterschiedlichen Glaubens und Herkunft miteinander in Austausch treten. Auch in Talkshows, beispielsweise in den USA, oder auf roten Teppichen ist die Königin ein gerngesehener Gast. Unter Royal-Experten gilt sie als Medienprofi. 1993 heiratete sie Abdullah, 1999 wurde ihr heute 58 Jahre alter Ehemann zum Thronfolger ernannt. Nach dem Tod seines Vaters wurde er am 7. Februar 1999 König – und Rania an seiner Seite zur Königin. Die beiden präsentieren sich auch öffentlich als glückliches Paar: «Wie kann man sich nicht wieder und wieder für 27 Jahre in dieses Lächeln verlieben», schrieb Rania im Juni auf Instagram zu einem Bild, das das Königspaar Hand in Hand und in legerer Kleidung zeigt. Sie sei «so glücklich und dankbar» ihn an ihrer Seite zu haben.

Zarte Worte und private Bilder sind keine Seltenheit für Rania. Die Seiten der Königin sind voll mit Liebesbekundungen – an ihren Mann, den sie fast durchgehend «Ihre Majestät» oder «meinen König» nennt – aber auch an die vier gemeinsamen Kinder: Kronprinz Hussein, Prinzessin Iman, Prinzessin Salma und Prinz Haschim. 2010 schrieb Rania sogar ein Kinderbuch, das es schnell auf die Bestsellerliste der «New York Times» schaffte.

Auch in Sachen Charity ist die Königin aktiv. Vor allem hat sie sich die Belange von Frauen und Kindern auf die Fahne geschrieben. Sie engagiert sich für Bildung in jungen Jahren und unterstützt Frauen bei der Existenzgründung – und spricht sich für Gleichberechtigung und Emanzipation aus.

Frauen und Mädchen zu fördern und handlungsfähig zu machen sei ansteckend – «ich sehe, wie es die Gesichter unserer jüngsten Mädchen erhellt», sagte Königin Rania in ihrer Rede bei der UN-Generalversammlung 2018 in New York. Dort warb sie für einen «umgekehrten Dominoeffekt»: «Fördern Sie eine Frau, wird sie wiederum andere fördern.»

So wundert es nicht, dass Rania auf Bildern meist von Mädchen und Frauen umgeben ist. Sowohl unbekannte als auch prominente starke Frauen lächeln neben der Königin in die Kameras – darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, Sängerinnen wie Jennifer Lopez oder die damalige First Lady der USA, Michelle Obama.

Für ihr Engagement ist Rania vielfach ausgezeichnet worden. Im eigenen Land ist ihre Art, Themen zu vertreten, allerdings nicht immer so hoch angesehen. Oft wird ihr aus konservativer Ecke vorgeworfen, sie gehe zu offensiv mit der eigenen politischen Meinung um.

Rania kommt aus einer gut situierten Familie. Die Tochter eines Palästinensers wuchs in Kuwait auf, bis die Familie im Verlauf des zweiten Golfkriegs (1990/91) nach Jordanien floh. Dort lernte die studierte Betriebswirtschaftlerin Abdullah kennen.

In Jordanien, wo es eingewanderte Palästinenser mit den Jordaniern zu vereinen gilt, schien die Ehe zwischen dem damaligen Prinzen und der jungen Frau mit einer solchen Migrationsgeschichte zunächst wie ein strategischer Zug. Doch teilweise ist die Kritik an Rania auch gerade auf ihre palästinensische Abstammung – und ihre Position in Flüchtlingsfragen – zurückzuführen. Die Königin, einst selbst Geflüchtete, hatte sich in mehreren Interviews immer wieder dafür ausgesprochen, Flüchtlinge aufzunehmen.

Davon abgesehen beschäftigt die jordanische Bevölkerung auch das Aussehen der Königin. So sehr ihr elegantes Auftreten andernorts gefeiert wird – in Jordanien hält sich der Vorwurf, sie fröne in ihren Designerkostümen der «Verschwendungssucht auf Staatskosten». Auch eine Frau, die das Wirtschaftsmagazin «Forbes» einmal als eine der einflussreichsten der Welt listete (2011: Platz 53), hat eben nicht nur Fürsprecher.

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