Bahn Spatenstich für Ausbau des Bahnhofs Lausanne erfolgt

gsi, sda

29.6.2021 - 15:13

SBB-Chef Vincent Ducrot, Stadtpräsidentin Natacha Litzistorf, die Waadtländer Staatsrätin Nuria Gorrite, der Genfer Staatsrat Serge dal Busco und Bundesrätin Simonetta Sommaruga (von links).
SBB-Chef Vincent Ducrot, Stadtpräsidentin Natacha Litzistorf, die Waadtländer Staatsrätin Nuria Gorrite, der Genfer Staatsrat Serge dal Busco und Bundesrätin Simonetta Sommaruga (von links).
Keystone

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga haben am Dienstag die umfangreichen Ausarbeiten des Bahnhofs Lausanne begonnen. Bis 2030 wird die Passagierkapazität im wichtigsten Bahnknoten der Romandie verdoppelt.

gsi, sda

Die Zeremonie wurde im Beisein von etwa dreissig Gästen gefeiert, die sich im Schutz des Perrons Nummer 9 versammelt hatten, als gerade ein Gewitter über Lausanne niederging. «Es ist der Himmel, der applaudiert», sagte Verkehrsministerin Sommaruga, deren Stimme beinahe im tosenden Sturm unterging.

Die Wetterkapriolen hinderte die Bundesrätin jedoch nicht daran, ihrer «Freude über die Eröffnung einer Baustelle Ausdruck zu verleihen, die dem Bahnhof Lausanne und der ganzen Region den Eintritt in eine neue Ära ermögliche». In der Genferseeregion seien die Bahnen der Zukunft «jetzt am Start», was es ermögliche, die Verspätung im Vergleich zu den grossen deutschsprachigen Ballungsräumen aufzuholen, fügte sie hinzu.

Motor für die Westschweiz

Der ebenfalls eingeladene Genfer Staatsrat Serge Dal Busco (CVP) betonte, dass diese Arbeit nicht am Bahnhof Lausanne ende, sondern «zur Einheit der Genferseemetropolregion» beitrage. Er wies darauf hin, dass auch der Bahnhof Genf in den kommenden Jahren grosse Veränderungen erfahren wird.

Seine Amtskollegin aus dem Kanton Waadt, Nuria Gorrite (SP), betonte die Wichtigkeit einer hochmodernen Bahninfrastruktur, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. «Die Bevölkerung wünscht sich konkrete Alternativen, um ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Und die beste Technologie, um dies zu erreichen, ist die Schiene», sagte sie.

Die Stadtpräsidentin von Lausanne, Natacha Litzistorf (Grüne), erinnerte daran, dass sich nicht nur der Bahnhof, sondern «ein ganzer Stadtteil» verändere.

OP am offenen Herzen

SBB-Chef Vincent Ducrot betonte die «extreme Komplexität» der künftigen Baustelle. «Es ist eine Operation am offenen Herzen». Es sei eine grosse Herausforderung, mitten im Stadtzentrum von Lausanne den Bahnhof ganz neu zu bauen und dabei das bestehende Verkehrs- und Dienstleistungsangebot aufrechtzuerhalten. Auch bat er die 30'000 Anwohner, die von den Arbeiten betroffen sein werden, um Geduld.

Die Arbeiten zum Ausbau des Bahnhofs Lausanne beginnen nach über zehnjähriger Planung. Die Perrons werden verbreitert und verlängert, damit neu bis zu 400 Meter lange Züge anhalten können und mehr Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden können.

Mehr Platz

Die Personenunterführungen werden komplett neu gebaut. Mit drei statt wie bisher zwei Unterführungen wird der Durchgang für die rund 200'000 Benutzerinnen und Benutzer, die bis 2030 täglich erwartet werden, doppelt so breit sein wie heute.

Auch die Anschlüsse an den neuen Bahnhofplatz und an die Rue du Simplon werden neu organisiert. Der Bahnhof wird über das Untergeschoss direkt mit den Stationen der Metrolinien m2 und m3 verbunden, was den Zugang für die Reisenden erleichtert. Die Südfassade des Bahnhofs wird komplett neu gestaltet. Die altehrwürdige Perronhalle aus Glas und Stahl wird beibehalten, muss aber geringfügig verschoben werden.

Kontinuierlicher Fortschritt für Reisende

Die Bauarbeiten werden laut SBB so geplant, dass die Reisenden mit dem Fortschreiten des Ausbaus schrittweise von Verbesserungen profitieren. Eine der ersten Fortschritte für die Reisenden wird für Ende 2022 erwartet, wenn vier Züge pro Stunde und Richtung zwischen Cossonay und Cully verkehren und damit den Waadtländer Regionalverkehr stärken.

Die Gesamtkosten der Arbeiten belaufen sich auf zirka 1,3 Milliarden Franken. Der Bund und SBB Immobilien stellen mit rund 900 Millionen beziehungsweise 250 Millionen Franken den grössten Teil der Finanzierung. Der Kanton Waadt und die Stadt Lausanne steuern 90 Millionen respektive 15 Millionen bei.