Elefant misshandeltTierquälerei kommt einem Reiseführer teuer zu stehen
SDA
11.2.2022 - 21:41
Auf Sri Lanka werden wild lebende Elefanten immer häufiger von Menschen bedrängt. Ein Wildführer muss wegen Tierquälerei nun eine hohe Busse zahlen. Er hatte von seiner Tat ein Tiktok-Video veröffentlicht.
11.02.2022, 21:41
SDA/AFP
Weil er einen wilden Elefanten mit seinem Wagen in die Enge getrieben hat, ist einem Reiseführer in Sri Lanka ein enorm hohes Bussgeld aufgebrummt worden. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, muss der 22-Jährige wegen Grausamkeit gegen ein Tier 200'000 Rupien (etwa 915 Franken) zahlen. Das ist das 20-Fache des monatlichen Mindestlohns in Sri Lanka.
Der Reiseführer war mithilfe eines bei der Internetplattform Tiktok veröffentlichten Videos überführt worden. In dem inzwischen gelöschten Video filmte der Mann aus einem Auto heraus, wie er dem Tier in einem Schutzgebiet Angst machte, indem er hupte und es mit Blinklicht blendete. Der Elefant habe sich daraufhin hinter einem Baum versteckt.
Festnahme nach viral gegangenem Video
Die Strafe sprach ein Gericht im Norden des Landes am Donnerstag aus. Die Behörden konnten den Mann diese Woche festnehmen, nachdem sein Video viral gegangen war. In Online-Netzwerken wurde der Ruf nach einer noch härteren Strafe für den Reiseführer laut. «Das Bussgeld reicht nicht aus, um von solch einer Art von Grausamkeit abzuhalten», sagte die Elefanten-Expertin Jayantha Jayewardene der Nachrichtenagentur AFP.
Elefanten sind auf dem mehrheitlich buddhistischen Inselstaat südlich von Indien beliebt, sie gelten als Verkörperung von Buddha selbst. Sie sind geschützt, ihre Existenz ist aber auch bedroht.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Bestand der asiatischen Elefanten in Sri Lanka auf etwa 12'000 Exemplare geschätzt. Inzwischen sind es nach der jüngsten Zählung weniger als 7000 Tiere. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft den weltweiten Bestand asiatischer Elefanten als «stark gefährdet» ein.