GrossbritannienStaatsanwalt ermittelt nach Jacht-Untergang wegen Tötung
SDA
24.8.2024 - 13:44
Nach dem Untergang der Luxusjacht «Bayesian» vor Sizilien hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung eingeleitet. Damit soll geklärt werden, ob das Segelschiff möglicherweise sank, weil die Gefahr eines aufziehenden Sturms unterschätzt wurde. Bislang richten sich die Ermittlungen aber nicht konkret gegen den Kapitän oder andere Mitglieder der Crew.
24.08.2024, 13:44
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Bei dem Unglück am Montag kamen in Ufernähe der italienischen Mittelmeerinsel sieben Menschen ums Leben, darunter der britische Milliardär Mike Lynch. 15 Menschen konnten gerettet werden, darunter fast die gesamte Besatzung. Der schwerreiche Software-Unternehmer Lynch hatte auf der Segeltour mit Familie, Freunden und Geschäftspartnern einen Freispruch vor Gericht feiern wollen.
Ermittler: Jacht von Fallböe getroffen
Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde die «Bayesian» frühmorgens in einem Sturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde von einer Fallböe getroffen, was dann zum Untergang binnen weniger Minuten führte. Staatsanwalt Raffaele Cammarano sagte auf einer Pressekonferenz in Palermo: «Es war ein plötzliches, abruptes Ereignis.» Allerdings hatten andere Kapitäne in der Region ihre Boote zuvor in Sicherheit gebracht.
Fallböen entstehen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes, wenn kalte Luft in einem Gewitter nach unten fällt, auf den Boden trifft und sich dort in linearer Richtung ausbreitet. Aus nächster Nähe sehen sie oft wie eine «weisse Wand» aus, die sich rasend schnell bewegt. Häufig richten sie sogar mehr Schäden an als Tornados.
Bergung könnte sich noch Wochen hinziehen
Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von der sogenannten Blackbox der 56 Meter langen Luxusjacht, die allerdings noch nicht entdeckt wurde. Zudem will die Staatsanwaltschaft vor einer Ausweitung der Ermittlungen die Bergung des Schiffs abwarten, was mehrere Wochen in Anspruch nehmen könnte. Die 500-Tonnen-Jacht – eines der grössten Segelschiffe der Welt – liegt einen Kilometer vor dem kleinen Hafen Porticello in 50 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund.
Die Staatsanwaltschaft schloss aber auch nicht aus, dass zuvor schon einige Beteiligte namentlich in ein Register der Verdächtigen eingetragen werden. Dies würde ihnen nach italienischem Recht Zugang zu den Akten erlauben. Staatsanwalt Ambrogio Cartosio sagte: «Man darf nichts überstürzen. Man muss verstehen, wem ein Verbrechen zuzuschreiben ist. Das kann sowohl den Kapitän und die Besatzung als auch den Hersteller betreffen.»
Schwester verabschiedet sich mit rührenden Worten
Insbesondere geht es auch um die Frage, warum mit Ausnahme des Schiffskochs alle Crew-Mitglieder überlebten – von den zwölf Passagieren aber nur die Hälfte. Vermutet wird, dass die Todesopfer in ihren Kabinen im Schlaf überrascht wurden und sich nicht mehr befreien konnten. Auch von einer Party am Vorabend ist die Rede. Nach Angaben der Ermittler wurde bei den Überlebenden keine Alkoholtests gemacht.
Mit rührenden Worten verabschiedete sich unterdessen Lynchs Tochter Esme von ihrer jüngeren Schwester Hannah (18). «Sie ist mein kleiner Engel, meine Heldin», heisst es in einer Mitteilung der Familie. «Hannah platzte oft in mein Schlafzimmer und legte sich zu mir. Manchmal strahlte sie, manchmal war sie frech, manchmal fragte sie um Rat. Egal, was passierte, sie brachte mir grenzenlose Liebe.» Esme war nicht an Bord. Die Mutter überlebte das Unglück.
Lynch selbst gehörte zu den reichsten Briten. Mit dem Verkauf seiner Software-Firma an den US-Konzern Hewlett Packard hatte er Milliarden gemacht. Die Übernahme stellte sich dann aber als Flop heraus, was lange juristische Streitigkeiten zur Folge hatte. Ein Gericht sprach Lynch jedoch kürzlich frei.
«Ich hasse Taylor Swift!»: Klare Worte von Donald Trump auf seinem Truth-Social-Account. Erst vor wenigen Tagen hatte die US-Sängerin ihre Unterstützung für Kamala Harris öffentlich gemacht.
18.09.2024
Was hat das erneute Hochwasser mit dem Klima zu tun?
Berlin, 17.09.2024: Schon wieder gibt es schwere Unwetter und Hochwasser – erst in Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich, jetzt auch in Deutschland. Welche Rolle spielt der Klimawandel dabei?
Im Zuge des Klimawandels steigt Experten zufolge die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen.
Dass wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann, führt beispielsweise zu heftigeren Niederschlägen. Durch den Klimawandel nimmt das Potenzial für Starkniederschläge daher grundsätzlich zu.
Einer Schnellanalyse zufolge hat der Klimawandel wahrscheinlich auch an der aktuellen Starkregenepisode in Mitteleuropa grossen Anteil. Die natürliche Klimavariabilität allein könne die Intensität des beobachteten Ereignisses nicht erklären. Das teilt das Forschungskonsortium Climameter mit.
Grund für die jetzige Lage ist laut einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes ein Tiefdruckgebiet – ein sogenanntes Vb-Tief -, das sich mit extrem warmer Luft über dem Mittelmeer vollgesogen hat. Dieses habe sich dann über der kalten Mitte und dem Osten Europas abgeregnet.
18.09.2024
Es regnet weiter: Zahl Hochwasser-Toten in Europa steigt
Breslau/Prag, 16.09.2024
Mindestens elf Tote durch Hochwasser in Europa: In Teilen von Österreich, Polen, Rumänien und Tschechien bleibt die Lage weiterhin angespannt. Es regnet unaufhörlich weiter. Neben den elf Toten berichten tschechische Behörden auch von mindestens sieben Vermissten.
Obwohl die Situation im Osten Deutschlands bisher weniger dramatisch ist, steigen auch hier die Wasserstände weiter an. An der Elbe in Dresden lag der Pegelwert am Morgen bei 5,54 Metern, so das Landeshochwasserzentrum. Es wird erwartet, dass im Laufe des Tages die Sechs-Meter-Marke überschritten wird. Dann gilt die zweithöchste Alarmstufe drei. Überschwemmungen in bebauten Gebieten sind möglich. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern.
Auch in Bayern bleibt die Hochwasserlage an einigen Orten angespannt, und neuer Regen ist vorhergesagt.
17.09.2024
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