15 Jahre Haft gefordert Einstiger Star des Silicon Valley wegen Betrugs verurteilt

AFP/tgab

12.11.2022

Die frühere Chefin von Theranos, Elizabeth Holmes, am Montag, den 17. Oktober 2022, vor dem Bundesgericht in San Jose, Kalifornien.
Die frühere Chefin von Theranos, Elizabeth Holmes, am Montag, den 17. Oktober 2022, vor dem Bundesgericht in San Jose, Kalifornien.
Jeff Chiu/KEYSTONE

Die US-Staatsanwaltschaft fordert 15 Jahre Haft für Bluttest-Unternehmerin Elizabeth Holmes. Sie sei «von Ehrgeiz geblendet» gewesen und habe Menschen in Gefahr gebracht.

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Die Staatsanwaltschaft hat für die wegen Betrugs verurteilte Gründerin der US-Bluttest-Firma Theranos, Elizabeth Holmes, 15 Jahre Haft gefordert. Ausserdem solle Holmes mehr als 800 Millionen Dollar an die geschädigten Investoren zahlen, hiess es in einem am Freitagabend (Ortszeit) von US-Bundesstaatsanwältin Stephanie Hinds bei Gericht eingereichten Gerichtsdokument.

Holmes' Anwälte erklärten laut Gerichtsunterlagen hingegen, die Inhaftierung ihrer Mandantin wäre nicht angebracht. Die 38-Jährige stelle keine Gefahr dar, habe ihre Fehler eingeräumt und von dem Betrug finanziell nicht profitiert. Sollte das Gericht sie dennoch zu einer Haftstrafe verurteilen, sollte diese 18 Monate nicht überschreiten, forderten die Anwälte. Das Strafmass soll am 18. November verkündet werden.

Holmes war im Januar von einer Jury wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Sie habe Investoren mit vorsätzlichen Falschbehauptungen über die Theranos-Technologie dazu verlockt, Geld in ihr Unternehmen zu stecken, urteilten die Geschworenen.

Mit Fake-Bluttests zur Milliardärin

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Holmes wurde durch Theranos zur Milliardärin.

Jahrelang wurde die charismatische Jungunternehmerin als Tech-Pionierin gefeiert. Sie gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Aussenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch. Später kam durch Recherchen der Zeitung «Wall Street Journal» heraus, dass ihre Bluttest-Geräte gar nicht funktionierten.