«Gipfel der Heuchelei» Starbucks-Chef pendelt 1600 Kilometer – mit dem Jet

dmu

22.8.2024

Er steht in der Kritik: Brian Niccol, neuer CEO von Starbucks.
Er steht in der Kritik: Brian Niccol, neuer CEO von Starbucks.
Keystone

Der neue CEO von Starbucks will nicht aus Kalifornien wegziehen. Deshalb pendelt Brian Niccol dreimal wöchentlich mit dem Firmenjet nach Seattle.

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  • Am 9. September startet Brian Niccol als CEO von Starbucks.
  • Dafür wird er dreimal pro Woche mit dem Firmenjet die rund 1600 Kilometer von seinem Wohnort in Kalifornien zum Unternehmenshauptsitz in Seattle reisen.
  • Die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Haltung von Starbucks zu Umweltfragen und dem Lebensstil des Spitzenmanagers hat kritische Reaktionen ausgelöst.

Brian Niccol wird am 9. September seinen Job als CEO von Starbucks antreten. Seine aktuelle Tätigkeit als Vorsitzender der Fastfood-Kette Chipotle übt er noch bis Ende August aus, bevor er an die Spitze des weltgrössten Coffeeshop-Anbieters wechselt. 

In der Kritik steht Niccol aber bereits jetzt, nachdem Details zu seinen Anstellungsbedingungen bekannt wurden, wie BBC berichtet. So soll er die fast 1600 Kilometer von seinem Wohnort in Newport Beach, Kalifornien, zum Hauptsitz von Starbucks in Seattle, Washington, mit dem Firmenjet pendeln.

Mindestens dreimal pro Woche muss sich Niccol in Seattle blicken lassen, so sieht es die hybride Arbeitspolitik des Unternehmens vor. Für die restlichen Tage soll Starbucks dem neuen Chef ein Büro in Newport Beach einrichten.

Das Jahresgehalt Niccols soll sich auf 1,6 Millionen Dollar (rund 1,36 Millionen Franken) belaufen. Darüber hinaus könnte er einen leistungsbezogenen Bonus von bis zu 7,2 Millionen Dollar und Starbucks-Aktien im Wert von bis zu 23 Millionen Dollar pro Jahr erhalten.

Starbucks, das grüne Unternehmen?

Starbucks hat sich der Reduktion von CO2 verschrieben. Auf der Website steht: «Wir haben uns verpflichtet, ressourcenschonend zu handeln – dem Planeten mehr zu geben als zu nehmen. Wir werden mehr Kohlenstoff speichern, als wir ausstossen, Abfall vermeiden und mehr Süsswasser erhalten und wieder auffüllen, als wir verbrauchen.»

Trotzdem lässt das Unternehmen das Pendeln mit dem Flugzeug zu. Das hat in den sozialen Medien scharfe Kritik ausgelöst. «Das ist der Gipfel der Unternehmensheuchelei – und gleichzeitig führt Starbucks Papierstrohhalme und -becher ein und drängt auf Nachhaltigkeit», schreibt ein User auf der Plattform X. Meinungen wie diese finden sich zuhauf.

Das Unternehmen hat Medienanfragen zu diesem Thema bis anhin nicht beantwortet. Spätestens in knapp drei Wochen, wenn Brian Niccol offiziell im Amt ist, muss er wohl zeitnah Stellung nehmen.


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