Konjunktur Stimmung der Finanzanalysten leicht von Delta-Variante getrübt

ra

28.7.2021 - 10:42

Mit der sich weltweit ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus trübt sich die Konjunkturstimmung ein. Schweizer Ökonomen rechnen vor allem bei den Exporten mit negativen Folgen.(Archivbild)
Mit der sich weltweit ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus trübt sich die Konjunkturstimmung ein. Schweizer Ökonomen rechnen vor allem bei den Exporten mit negativen Folgen.(Archivbild)
Keystone

Die Erwartung unter Schweizer Ökonomen in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung hat sich im Juli etwas eingetrübt. Das Stimmungsbarometer CS-CFA bleibt aber trotz erneuter Virussorgen im optimistischen Bereich.

ra

Der von der Bank erhobene, vorausschauende CS-CFA-Index für die Schweiz ist im Juli um 8,5 auf 42,8 Punkte gesunken. Damit notiere er in etwa auf dem Niveau von letztem Sommer, bevor die zweite Coronawelle einen Einsturz herbeiführte.

Eine derartige Korrektur vermag die neue Delta-Variante des Coronavirus bisher aber nicht auszulösen, erklärte die Credit Suisse am Mittwoch. Eine Rezessionsgefahr sei nicht in Sicht. Die Durchschnittsprognosen der Analysten für das Bruttoinlandprodukt lägen bei 2,88 Prozent für 2021 und 2,29 Prozent für 2022.

Laut der Grossbank fällt auch die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage in der Schweiz etwas moderater aus. Für die Eurozone und die USA hätten die Analysten ihre Konjunkturerwartungen deutlicher gesenkt. Dies habe entsprechende Auswirkungen auf die Exporterwartungen der Schweiz.

Positiver sehe es dagegen am hiesigen Arbeitsmarkt aus. Den dritten Monat in Folge prognostizieren die Analysten für die nächsten sechs Monate ein Sinken der Arbeitslosenquote.

Augen auf die Inflationsraten

Bei den Inflationserwartungen für dieses und nächstes Jahr bleibe hingegen die Unsicherheit noch leicht erhöht. Bei einer im Vergleich zum April unverändert weiten Streuung habe sich die Verteilungsmasse jedoch nach oben geschoben. Mit Deflation rechne sowohl für dieses als auch nächstes Jahr praktisch niemand mehr.

Bei den Inflationserwartungen für die USA seien zudem immer mehr Analysten der Meinung, dass der Höhepunkt bereits überschritten ist. Fast die Hälfte der Experten rechne aber mit einem weiteren Anstieg der US-Teuerung im nächsten halben Jahr.

Die Inflationsrate in den USA ist zuletzt im Juni auf den höchsten Stand seit August 2008 gestiegen. Die Konsumentenpreise haben im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent zugenommen.

An der jüngsten monatlichen Umfrage der CFA Society Switzerland und der Credit Suisse nahmen 35 Experten aus der Schweizer Finanzbranche teil. Sie wurde zwischen dem 15. und 22. Juli 2021 durchgeführt.