Transport Studie: Suez-Blockade kostet pro Woche bis zu 10 Mrd Dollar

ra

26.3.2021 - 13:24

Gib nicht auf, kleiner Bagger!
Gib nicht auf, kleiner Bagger!
Keystone

Europas grösster Versicherer Allianz geht in einer Studie davon aus, dass eine anhaltende Blockade des Suez-Kanals jede Woche sechs bis zehn Milliarden Dollar kosten würde. Die Arbeiten am gestrandeten Schiff blieben bislang ohne Fortschritte.

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Schon die Unterbrechungen der Lieferketten seit Anfang des Jahres durch Engpässe etwa bei Containern oder Halbleitern könnten das Wachstum im Handel deutlich bremsen, heisst es in der Studie, die Reuters am Freitag vorlag. Die aktuelle Blockade sei nun der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe. Die Lieferzeiten seien daher momentan länger als im Pandemie-Jahr 2020.

Die Allianz rechnet aktuell noch mit einem Wachstum des Welthandels von 7,9 Prozent in diesem Jahr. Im zweiten Quartal könnte es aber zu Verwerfungen durch Lieferschwierigkeiten kommen.

Riesiger Stau

Im Suez-Kanal sitzt der riesige Frachter «Ever Given» fest. Der Suez-Kanal ist eine der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt. Zuletzt stauten sich dort mehr als 200 Schiffe in beiden Richtungen.

Die Bemühungen, den festgesetzten Frachter mit Schlepperbooten und anderem Gerät freizubekommen, haben noch nicht gefruchtet. Der nächste Versuch, das Containerschiff zu bewegen, soll am Abend unternommen werden, teilte das Seefahrts- und Logistikunternehmen GAC am Freitag auf seiner Internetseite mit.

Nach Angaben der Suezkanal-Behörde ist derzeit ein Baggerschiff dabei, 15'000 bis 20'000 Kubikmeter Sand abzusaugen, um den Frachter freizulegen. Die ägyptische Behörde wird dabei von einem Unternehmen aus den Niederlanden unterstützt und will eigenen Angaben zufolge auch mit den USA zusammenarbeiten. Auch Länder wie die Türkei und Grossbritannien hatten Unterstützung angeboten.

Eine Woche und mehr?

Das unter der Flagge Panamas fahrende Containerschiff war wegen eines Sandsturms auf Grund gelaufen.

Der japanische Eigentümer hofft, den Frachter an diesem Wochenende freizubekommen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg dürfte sich die Bergung jedoch über das Wochenende hinaus hinziehen. Die Arbeiten, um das Container-Frachtschiff wieder flott zu bekommen, könnten demnach eine Woche oder länger dauern, berichtete die Agentur und berief sich auf namentlich nicht genannte Quellen.