Auf der Erfolgswelle Surfer kommt mit Videos gross raus

AP

12.10.2018

Der Surfer Matt Meola in seinem Element.
Der Surfer Matt Meola in seinem Element.
Bild: dpa

Sportliche Triumphe sind nicht das Ziel von Matt Meola. Stattdessen lässt sich der junge Surfer auf den spektakulärsten Wellen der Welt filmen – und gehört damit inzwischen zu den populärsten Vertretern seiner Sportart.

Der 29-jährige Surfer aus Hawaii nimmt nicht oft an Wettkämpfen teil, denn sportliche Siege interessieren ihn nicht. Damit ist Matt Meola ein Surfer-Typ der anderen Art: Er fischt und jagt gern, will Angelköder aus eigenen Haaren entwerfen und zieht gerade ein Rehkitz namens «Doe-nut» gross.

Er wird von Sponsoren unterstützt und hat einen Kameramann, der ihn auf spektakulären Wellen filmt. «Meine besten Erinnerungen beim Surfen haben alle mit den tollsten Wellen zu tun, auf denen ich geritten bin», sagt Meola auf Maui, bevor er zu einer Veranstaltung des Surfer-Verbands World Surf League (WSL) am Wochenende in Frankreich aufbricht. «Mich reizen vor allem die innovative Seite und das Ausprobieren neuer Tricks.»

Seinen ersten Kontakt mit dem Surfbrett hatte er schon im Alter von zwei Jahren, als sein Vater ihn mit ans Meer nahm. Meolas erste Liebe galt aber dem Skateboard, mit dem er als Kind viel im Park unterwegs war. Doch als Jugendlicher begleitete er erneut seinen Vater zum Strand - und konnte der Verlockung des Ozeans nicht mehr widerstehen.

Surfen als Kunst

Mit 15 nahm Meola regelmässig an Surf-Meisterschaften teil, auf Maui und anderen Inseln. Aber die Wettbewerbe waren teuer und nicht wirklich seine Sache, wie er erzählt. Er schnitt zwar gut ab, fühlte sich aber stark unter Druck.

«Ich lasse mir nicht gerne sagen, wann ich surfen soll, und mag es nicht, nur 30 Minuten am Stück rausgehen zu dürfen», erklärt Meola. «Für mich ist Surfen sowieso eher eine Kunst als ein Sport. Es ist schwer zu bewerten, weil jeder eine Meinung darüber hat, wen er mag. Mir hat das eigentlich nie wirklich gefallen.» Deshalb interessieren ihn auch die Olympischen Spiele in Tokio 2020 nicht, bei denen das Surfen olympische Premiere feiern wird.

Anders sieht es bei der Kombination aus Wellenreiten und Film aus. Alles begann vor einigen Jahren mit einem Videoclip über seine Surfkünste, den Meola zusammen mit dem Kameramann Elliot Leboe drehte. Das Video verbreitete sich rasend schnell im Netz und war der Beginn des nächsten Kapitels von Meolas Karriere: Er schloss Sponsorenverträge mit einem Energy-Drink-Hersteller und einem Schuhproduzenten ab. Vorher hatte er 700 US-Dollar im Monat verdient.

Abstand vom gefährlichen Peahi

Viel geändert hat sich für den jungen Mann dadurch aber nicht. Noch immer will er vor allem eines: surfen. «Ich versuche, das nächste grosse Ding zu tun, das ich noch nicht getan habe», sagt er.

Zu seinen Lieblingszielen gehörte einst Peahi in Hawaii, das für seine besonders hohen Wellen bekannt ist. Aber nach einer gefährlichen Situation kam er davon ab, wie seine Mutter Nancy erzählt. «Er war lange Zeit ziemlich durcheinander. Wir haben ihm gesagt, dass er das nicht tun muss», sagt sie. «Er liebt das Surfen mehr als künstlerische Darstellung. Er ist ein Künstler. Seine Kunst ist es, diese Videos zusammenzustellen, weil er wohl einer der innovativsten Surfer seiner Zeit ist.»

Aktuell beschäftigt Meola sich vor allem mit Lufttricks, bei denen der Surfer sich vom Brett löst. Er studiert Snowboard- und Skateboard-Manöver und überträgt sie ins Wasser, obwohl dort nie eine Welle der anderen gleicht. Darum geht es auch bei dem WSL-Event in Frankreich - Meola zählt zu den Favoriten.

Angeln, Bogenjagd, Rehaufzucht

Aber auch hier ist ihm ein Sieg nicht wichtig. «Meine Leidenschaft ist es, rauszugehen und zu versuchen, das bestmögliche Filmmaterial zu bekommen, alles zusammenzufügen und ein cooles Stück zu machen, das sich die Leute anschauen können», sagt Meola.

Zusammen mit seinem Kumpanen Jon Spenser hat der Meister auf dem Surfbrett schon zahlreiche Kurzfilme gedreht. Der Darsteller ist natürlich Meola, der auch bei der Auswahl der Musik zur Untermalung seines einzigartigen Wellenreitens hilft. Auf seiner aktuellen Playlist steht eine Mischung aus Countrymusik, Songs der Rolling Stones und Blues-Stücken seiner Schwester Lily.

Wenn er nicht surft, geht er zum Angeln, zur Bogenjagd oder kümmert sich um seine Tiere, darunter das Reh «Doe-nut». Er hat es bei sich aufgenommen, nachdem ein Freund das Muttertier erschossen hatte. «Ich möchte mehr als Outdoor-Mensch gesehen werden, der gerne surft, jagt und fischt», sagt Meola. «Surfen ist ein kleiner Teil davon. Das alles zusammengenommen – das bin wirklich ich.»

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