Über 7000 BlitzeGewitterstürme bringen lang ersehnten Regen
toko/sda/sob
18.8.2022
Mit Blitz und Donner ist in den vergangenen Stunden der vielerorts ersehnte Regen gefallen. MeteoSchweiz registrierte mehr als 7000 Blitze. Am stärksten regnete es in Basel und Locarno.
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18.08.2022, 05:47
18.08.2022, 09:19
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Am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag ist in der Schweiz an vielen Orten der Regen zurückgekehrt. Dazu kamen Gewitter und teils stürmische Böen.
In Vevey, Torricella TI und Nenzlingen BL hat es schon am Mittwochabend stark geregnet. In Vevey verzeichnete SRF Meteo den von ihnen zunächst höchsten gemessenen Stundenwert mit 50,1 Millimeter Niederschlag. Im Kanton Bern kam es zu Zugausfällen.
Der Wetterdienst MeteoNews schrieb von einem «Volltreffer» in Basel. Auf dem dazu beigefügten Bild des Niederschlagsradars war über Basel eine violett gefärbte Regenzelle zu sehen – violett färbt sich der Niederschlagsradar laut Legende bei einem Stundenwert von 50 Millimetern. Die Zelle sei ostwärts weitergezogen.
Zudem berichtete MeteoNews von einem starken Gewitter im Simmental zwischen dem Gantrisch und dem Niesen. Mit starkem Wind sei das Gewitter in Richtung Thunersee unterwegs.
MeteoSchweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, sprach für den Westen der Schweiz eine möglicherweise erhebliche Gewittergefahr aus.
Aufgrund von Unwetterschäden fielen zwischen Belp und Thun sämtliche Züge aus. Betroffen waren laut Zugverkehrsinformationen die Linien S4 und S44. Auch zwischen Thun und Langnau im Emmental kam es aufgrund des Unwetters zu Verspätungen und Zugausfällen – Bahnersatzbusse waren laut Bahnverkehrsinformation organisiert.
Rekordmengen in Basel
In Basel fielen in den letzten Stunden 58 Millimeter Niederschlag. Bilder auf Newsportalen im Internet zeigen, dass Wasser in Häuser eindrang und Strassen überflutet wurden. Die Kanalisation vermochte die Regenmengen kaum zu schlucken.
Im Tessin erreichten die Regenmengen 56 Millimeter. Nach langer Trockenheit habe es erstmals auf der Alpensüdseite wieder geregnet, schreibt MeteoSchweiz. Die Trockenheit habe bereits im letzten Winter begonnen. Auch im Frühling seien die Niederschläge ausgeblieben.
Im Jura, wo es in letzter Zeit sehr trocken gewesen sei, sei es wieder einmal nass geworden. Die Regenwolken fegten jedoch mit hoher Geschwindigkeit durch das Jura. So wurden laut MeteoNews in Delsberg Böen von 92 Kilometer pro Stunde gemessen.
In Interlaken tobten Unwetter mit 90 Kilometern pro Stunde. Im Kanton Bern habe es diverse Einsätze der Rettungskräfte gegeben, die sich auf die Region Riggisberg und Zäziwil konzentrierten, wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage mitteilte. Es gab keine Verletzten.
Schweizweit gab es mehr als 7000 Blitze. Grössere Regenmengen fielen auch in Lausanne (19 Millimeter), Grenchen SO (18 Millimeter), Neuenburg (14 Millimeter), Aarau (14 Millimeter) sowie Bern (11 Millimeter). Fast trocken blieb es dagegen im Wallis und in der Ostschweiz.
Der langersehnte #Regen ist stellenweise gefallen, lokal war es jedoch zu viel des Guten und auch #Hagel war dabei. In #Birsfelden/BL kamen in kurzer Zeit 28 mm zusammen. Ebenfalls viel Regen gab es in Bettingen/BS, wie das #SRFMeteoVideo von Andrea Mira zeigt. ^jz pic.twitter.com/ufo2q2qHYl
Wegen des heftigen Gewitterregens ist am späten Mittwochnachmittag Wasser in Ausstellungsräume der Fondation Beyeler eingedrungen. Kunstwerke mussten in Sicherheit gebracht werden.
Eine Sprecherin der Fondation Beyeler bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Meldung der «Basler Zeitung». Die Fondation Beyeler habe wegen des Eindringens von Wasser ihre Türen am Mittwoch frühzeitig geschlossen. Sie bleibe auch am Donnerstag zur Abklärung der Schäden zu.
Die Basler Vorortsgemeinde Riehen war vom Gewitterregen besonders stark betroffen, wie die Basler Kantonspolizei am späten Mittwochabend berichtete. Die Kanalisation habe die hohe Regenmenge, die ab 16.30 Uhr aufs Kantonsgebiet prasselte, nicht mehr vollständig zu schlucken vermocht. in Riehen kam es zu Überschwemmungen.
Am Mittwochabend verzeichnete die Basler Feuerwehr über 110 Einsätze. Auch im Kanton Baselland hielt der Gewittersturm die Einsatzkräfte auf Trab, wie die Baselbieter Polizei am Donnerstag mitteilte. Betroffen waren insbesondere die Bezirken Laufen und Arlesheim, wo Wasser in viele Gebäude eingedrungen sei.
In beiden Kantonen wurden keine verletzten Personen vermeldet.