40 Pferde verendet Tiere sterben, Asphalt schmilzt – so heftig trifft die Hitzewelle Australien

tmxh / SDA / dpa

23.1.2019

Dutzende verendete Pferde wurden in einem ausgetrockneten Wasserloch in Australien entdeckt.
Dutzende verendete Pferde wurden in einem ausgetrockneten Wasserloch in Australien entdeckt.
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Nicht nur Menschen leiden unter der extremen Hitzewelle in Australien. Für viele Tiere ist das Wetter katastrophal: In einem ausgetrockneten Wasserloch verendeten 40 Wildpferde. Verwirrte Fledermäuse greifen gar Menschen an.

Die seit Wochen anhaltende Hitze fordert auch bei den Tieren viele Opfer. So verendeten in einem ausgetrockneten Wasserloch in Zentralaustralien zahlreiche Wildpferde. Man habe nahe der Stadt Santa Teresa etwa 40 der Brumbies genannten Tiere in verschiedenen Stadien der Verwesung entdeckt. 50 weitere seien in miserabler Kondition gefunden worden. Seit fast zwei Wochen kämpft die Region mit anhaltenden Temperaturen über 42 Grad.

«Ich konnte einfach nicht glauben. Es ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist», klagte Anwohner Ralph Turner, der die grausam ums Leben gekommenen Pferde bei einem Kontrollgang entdeckte. Man vermutet, die Tiere seien auf der Suche nach Wasser durch Dehydrierung und Hitze ums Leben gekommen. Pferde spielen in der Region eine traditionsreiche Rolle.

Während die zahlreichen Tiere in den Ortschaften mit Wasser versorgt werden können, ist die lokale Wildpferdpopulation stark gefährdet. Anwohner berichten zudem von Gerüchten über ein Kamel-Massensterben nahe der Gemeinde Dock River. Haushierhalter wurden vor Hitzschlägen bei Hunden gewarnt.

Verwirrte Fledermäuse

Auch andere wilde Tiere leiden unter der andauernden Hitze in Australien: So griffen verwirrte Fledermäuse dort vermehrt Menschen an. Behörden warnen vor weiteren Beiss- und Kratzattacken der gestressten Tiere, wie der Sender ABC berichtete.

Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es nördlich der Metropole Sydney sieben Angriffe von Fledermäusen gegeben. Das sei mehr als je zuvor in einem so kurzen Zeitraum. Bei zwei Tieren sei das dem Tollwuterreger ähnliche australische Fledermaus-Lyssavirus nachgewiesen worden. Es kann für Menschen lebensbedrohlich sein.

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Das ungewöhnlich heisse Wetter mit Temperaturen über 40 Grad Celsius sei eine Belastung für Fledermäuse. Verwirrt fielen einige Tiere von Bäumen und verfingen sich etwa in Stromleitungen.

Menschen seien beim Versuch zu helfen attackiert worden. Statt Fledermäusen in Not selbst zu retten, solle man lieber Experten herbeigerufen, schrieb der Sender.

Eine Million tote Fische

Die Hitze bedroht auch Tiere im Wasser: Kürzlich waren bei Menindee rund 1'000 Kilometer westlich von Sydney mehr als eine Million tote Fische gefunden worden. Temperaturen von häufig über 40 Grad, begleitet von einer langen Trockenheit, haben den Murray und den Darling River so stark ausgetrocknet, dass sie kaum noch fliessen.

Sie sind die beiden längsten Flüsse Australiens, ihr gemeinsamer Unterlauf mündet bei Adelaide ins Meer. Seit vielen Jahren klagen Umweltschützer, dass Landwirte am Oberlauf des Darlings zu viel Wasser für ihre Baumwollfelder entnehmen. An 16 Stellen im Murray-Darling-Gebiet würden nun Belüftungsmaschinen aufgestellt, sagte der Minister für Grundstoffindustrie des Bundesstaates New South Wales, Niall Blair.

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Geschmolzene Autobahn

Unter der Hitzewelle in Australien leiden derweil nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch die Strassen. Im Bundesstaat New South Wales nahe der Stadt Wauchope sei der Belag der Autobahn teilweise geschmolzen, berichtete die Lokalzeitung «The Argus».

Strassenarbeiter hätten Wasser auf den Asphalt gespritzt, um zu verhindern, dass dieser an den Autoreifen kleben bleibe. Bereits den fünften Tag in Folge wurden im Osten des Landes Rekordtemperaturen von weit über 40 Grad gemessen, wie der Klimaforscher Blair Trewin vom staatlichen Wetteramt dem Nachrichtensender ABC News sagte.

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