Tausende bei Trauerfeier Letztes Geleit für die Unfallopfer von Nordschweden

SDA

30.1.2019 - 14:22

In Frutigen im Berner Oberland haben an einer bewegenden Feier Tausende  Abschied genommen von sechs jungen Männern aus der Region. Sie waren Mitte Januar in Nordschweden bei einem Unfall ums Leben gekommen.

An einer emotionalen Trauerfeier haben mehrere tausend Personen am Mittwoch in Frutigen Abschied von den sechs Todesopfern eines Autounglücks in Nordschweden genommen. Die sechs Todesopfer stammten mehrheitlich aus Adelboden.

Die Tragödie von Mitte Januar erschütterte das Berner Oberländer Dorf zutiefst. Wegen der vielen Trauergäste musste die Abdankung in die Frutiger Wydi-Halle verlegt werden, weil es in Adelboden keinen Ort gibt, der die Masse der Trauernden hätte aufnehmen können.

Grosse Anteilnahme beim Abschiedsgottesdienst für die sechs in Schweden verunglückten Schweizer.
Grosse Anteilnahme beim Abschiedsgottesdienst für die sechs in Schweden verunglückten Schweizer.
Bild: Keystone/Peter Schneider

In der Abdankungsfeier erinnerten sich Angehörige und Bekannte der Verstorbenen an die sechs jungen Männer. Immer zu zweit traten sie ans Mikrofon und erzählten aus dem Leben der Verstorbenen. Die jungen Männer waren in freikirchlichen Kreisen engagiert.

Regierungsrat gab letztes Geleit

In all den Erinnerungen von Freunden und Angehörigen schwang die Hoffnung und auch das Vertrauen mit, dass die Verstorbenen nun bei Gott seien und es im Himmel ein Wiedersehen geben werde. «Bis glyy», verabschiedete sich jemand von einem Angehörigen und Freund.

Der Berner Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg, selbst Mitglied der Gemeinde für Christus (ehemals Brüdergemeinde), wandte sich an die Trauergemeinde. «Möge Gott der Allmächtige unser Tröster und unsere Zuflucht sein», sprach der Magistrat der Trauergemeinde Mut zu.

Lebensfroh und abenteuerlustig

Vor dem Saal waren auf Stelen Fotos der sechs Todesopfer zu sehen, beleuchtet von vielen Kerzen. Ein grosses Holzkreuz schmückte die Szene.  Während der Trauerfeier wurde ein Foto der sechs jungen Männer an die Wand geworfen. Es zeigte sie auf ihrer Reise zu den Polarlichtern, die am 12. Januar ein tragisches Ende nahm.

Die «Jungs» seien lebensfroh und abenteuerlustig gewesen. Die Lapplandreise habe ihnen Kraft gegeben, sagte Prediger Jürg Hostettler. Er sprach von gelebter Jüngerschaft, die die Freunde gepflegt hätten. Die jungen Männern, mit ihren zum Teil wilden Hobbies, Macken und Ecken zeugten von einem farbigen, lebendigen und mutigen Christentum in einer Zeit, wo der christliche Glaube oft als grau und traurig beschrieben werde.

Die jungen Männer kamen in der Nacht des 12. Januar bei einem Autounfall in Nordschweden, in der Nähe von Kiruna, ums Leben. Die Gruppe war in einem Kleinbus unterwegs, der in einer Kurve mit einem entgegenkommenden Lastwagen frontal zusammenstiess. Von den sieben Personen im Kleinbus kamen sechs ums Leben, eine überlebte verletzt.

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