Staunen im CockpitUfos auf dem US-Radar – «Alter, schau dir das Ding an!»
phi
28.5.2019
Ufos sichten kann jeder. Aber nicht jeder ist so glaubwürdig wie ein Navy-Pilot, der sich auskennt, der vom mysteriösen Flugobjekt auch noch Bilder macht – und dessen Kameraden den Kontakt bestätigen.
Wer von einer Ufo-Sichtung berichtet, stösst in der Regel auf Skepsis: Ist der Beobachter kompetent genug, das Objekt einzuschätzen? Gibt es Beweise in Form von Bildern oder Videos? Was sagt ein kurzer Blick wirklich über das Unbekannte aus?
Bei Ryan Graves sind derlei Zweifel indes unangebracht. Der F/A-18-Pilot der US Navy kennt sich mit Flugobjekten aus: Wenn der Leutnant also über Begegnungen der dritten Art spricht, die zunächst unerklärlich erscheinen, diese dann auch noch mit Videos belegt, die er mit seinem Kampfjet gemacht hat, und dann erklärt, er habe jenes Objekt über Stunden verfolgt, erscheint die Ufo-Sichtung glaubwürdig. Bleibt nur noch die Frage, ob das, was Graves gesehen hat, von dieser Welt ist oder nicht?
Graves trifft im Sommer 2014 erstmals auf das Fremde – und auch seine Kameraden vom «Red Rippers»-Geschwader aus Oceana, Virginia, haben die Objekte gesehen. Die Piloten trainieren über der Ostküste, als die Ufos auftauchen: «Diese Dinger waren den ganzen Tag da draussen», so hat sich Graves in der «New York Times» über die überdimensionierten «Tic Tacs» am Himmel geäussert. Mal schweben sie in Bodennähe, mal in grosser Höhe von rund 10'000 Metern – und dann wechseln sie mit Schallgeschwindigkeit die Position.
Auf dem Radar, aber nicht im Auge
Die Ufos haben Durchhaltevermögen. «Es benötigt eine signifikante Menge Energie, ein Flugzeug in der Luft zu halten. Bei den Geschwindigkeiten, die wir beobachtet haben, sind zwölf Stunden in der Luft elf Stunden mehr, als wir erwartet hätten.» Sein Geschwader-Kollege Danny Accoin bestätigt die Sichtungen – und hat bizarre Ergänzungen dazu: Der Leutnant ging auf Tuchfühlung mit dem Ufo. Zumindest dachte er das.
«Alter, schau dir das Ding an!»: Das Video «Gimbal», das die US Navy deklassifiziert hat.
Accoin versuchte im Sommer 2014, mehr über das Objekt zu erfahren, das sein Radar erkannt hatte. Er flog etwa 300 Meter unter das Objekt, wie es ihm seine Instrumente anzeigten. Nur: Er konnte das Ufo nicht sehen. Einige Tage später kann er eines mit einer Übungsrakete und mit der Infrarotkamera erfassen. «Ich wusste: Ich habe es. Ich wusste, dass es kein Fehlalarm war.» Aber: «Ich konnte es visuell nicht festmachen.» Ein anderer Pilot hat laut Graves eines der Objekte beinahe gerammt. «Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.»
Unmenschliche Flugmanöver
Was sich die Piloten nicht erklären können, sind die Bewegungen der Ufos, die nach Schallgeschwindigkeit mühelos bremsen und wenden. Ein physikalisches Rätsel: Ein Mensch würde derlei Belastungen nicht aushalten. «Geschwindigkeit tötet dich nicht. Abbremsen oder beschleunigen schon», erklärt Graves. 2015 wird sein Geschwader auf den Flugzeugträger Theodore Roosevelt und in den Persischen Golf verlegt. Die Sichtungen enden bald darauf im Jahr 2015.
«Flir1» ist ein zweites Navy-Video, das nicht mehr geheimgehalten weden muss. Es zeigt ein Video, das 2004 über San Diego entstanden ist.
Eine Erklärung für diese Flugobjekte, die die Piloten gemeldet haben und die in einer speziellen Datenbank hinterlegt werden, gibt es nicht. Ein Astrophysiker betont jedoch auf Nachfrage der «New York Times», wie unwahrscheinlich eine extraterrestrische Herkunft ist: «Es gibt so viele andere Möglichkeiten – Fehler in der Bildverarbeitung oder beim Display, atmosphärische Effekte und Reflektionen, neurologische Reizüberflutung während des Überschallflugs.»
«Go Fast» aus dem Jahr 2015 ist das dritte, nun freigegebene Video der Navy.
Was sie im Visier hatten, darüber wollen die Navy-Piloten nicht spekulieren. Es gebe Flugzeuge oder Drohnen, die sehr schnell sind, besonders hoch fliegen können oder gut getarnt sind. Es könnte auch ein geheimes Rüstungsprojekt sein. «Leute in Militärjets sehen seit Jahrzehnten komische Sachen», so Graves. Accoin stimmt zu: «Wir sollen hier einen Job erledigen, keine Mythen kreieren.» Auch mit ihrer nüchternen Sichtweise unterscheiden sich die Navy-Männer von anderen, die Ufos begegnet sind – oder begegnet sein wollen.
Ein Evergreen unter den monströsen Erscheinungen ist das Ungeheuer von Loch Ness (hier auf einem frühen Foto aus den 1930er Jahren) in Schottland. Angeblich wurde es erstmals im 6. Jahrhundert erwähnt, ist heute weltberühmt und wird mit gewisser Regelmässigkeit gesichtet - zuletzt sogar in England! Leider haben sich bis jetzt fast alle Bilder als mehr oder weniger gut gemachte Fälschungen erwiesen. In Zeiten der Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung wird Nessie, wie das Ungeheuer auch liebevoll genannt wird, jedenfalls mit grosser Sicherheit noch häufiger auftauchen.
Bild: Keystone
Der Kopf der kleinen Mumie aus der Wüste Atacama in Chile erinnert an typische Vorstellungen von Ausserirdischen. Weitere Funde von mysteriösen Wesen und Kreaturen zeigen wir in dieser Bilderstrecke.
Bild: Bhattacharya S et al./Cold Spring Harbor Laboratory/dpa
Puppe des sogenannten Roswell-Aliens im International Ufo Museum in Roswell, New Mexico: Das Wesen aus dem All soll 1947 in der Wüste New Mexicos mit einem Ufo geborgen worden sein und wurde anschliessend angeblich wissenschaftlich untersucht. Bei der fliegenden Untertasse, so meint ein offizieller Bericht, soll es sich jedoch lediglich um ein militärisches Fluggerät gehandelt haben, das getestet wurde. Der Alien selbst erlangte erst mit einem Film über die Ereignisse aus dem Jahr 1995 Berühmtheit und wurde dafür wohl lediglich aus Latex gefertigt - eine Existenz zuvor ist nicht verbürgt.
Bild: Getty Images
Ein TV-Bericht aus dem Jahr 1997 vermutet als Ursache für die Legende des Roswell-Aliens, ziemlich schlüssig, einen Dummy wie diesen hier, der über dem Gelände bei einem Experiment mit einem Fallschirm aus grosser Höhe abgeworfen wurde.
Bild: Keystone
Dieser angebliche Yeti-Skalp im Kloster von Pangboche im nepalesischen Khumbu - hier auf einer Aufnahme aus den 1970er Jahren - ist inzwischen aus ungeklärten Umständen verschwunden. (Archiv)
Bild: Getty Images
US-Forscher nahmen nun DNA-Proben von angeblichen Yeti-Überbleibseln unter die Lupe, darunter auch ein Stück behaarter Haut von einer Hand oder Pranke, die in einem Kloster aufbewahrt worden war und ein Stück Oberschenkelknochen, das in einer Höhle auf dem Tibetanischen Hochplateau in 4500 Metern Höhe gefunden wurde.
Bild: Getty Images
Das Geheimnis der weissen Hirsche in Hessen ist gelöst - es handelt sich um Rotwild mit einer besonderen Erbanlage. «Wir haben es geschafft, das Gen zu finden, und können genau sagen, wie hoch der Prozentsatz der Träger ist», erklärten Wissenschaftler von der Universität Giessen.
Bild: dpa
Die Tiere sind Gegenstand von Aberglauben: Wer einen weissen Hirsch tötet, stirbt innerhalb eines Jahres - das besagt das Jägerlatein. Im Bild: Weisse Rothirsche (Cervus elaphus) stehen am 24. Mai 2017 im Tierpark Sababurg im Reinhardswald (Deutschland).
Bild: dpa
Ein sehr seltsames Objekt lag im Dezember 2016 plötzlich am Strand beim neuseeländischen Auckland - das sogenannte «Muriwai Monster».
Bild: Getty Images
Das Ding war nicht nur ellenlang, sondern stank auch bestialisch. Melissa Doubleday, die den Hype um das Objekt auf Facebook mit ihrer Frage «Bin neugierig. Weiss jemand, was das ist?» losgetreten hatte, berichtete später: «Alles darauf ist inzwischen gestorben und es stinkt wirklich übel.»
Bild: Getty Images
Auf dem mysteriösen Fund klebten unzählige Entenmuscheln, dazwischen tummelten sich Heerscharen von Würmern. Was sich unter der krabbelnden Oberfläche verbarg, darüber wurde in einer lokalen Facebook-Gruppe fleissig gerätselt. Manche dachten an den Kadaver eines Wals, andere glaubten, es könne ein antikes Maori-Kanu sein. Besonders kreative Beiträger glaubten an eine Zeitkapsel von Aliens oder an einen «Strand-Weihnachtsbaum».
Bild: Getty Images
Jemand aus der Facebook-Gruppe wollte es dann doch genauer wissen und fragte bei den Experten der Neuseeländischen Meeresforschungsgesellschaft nach.
Bild: Getty Images
Dort hatte man dann doch eine etwas weniger aufregende Erklärung auf Lager. Die Experten meinten, es handle sich höchstwahrscheinlich um ein riesiges und mit Entenmuscheln übersätes Treibholz. Der halb verrottete Baum sei mitsamt seinen tierischen Bewohnern wahrscheinlich durch das starke Erdbeben im November in Bewegung gekommen und an den Strand gespült worden.
Bild: Getty Images
Als sichere Fälschung gilt der sogenannte Cardiff Giant: Der mysteriöse Riese wurde 1869 im Dorf Cardiff bei New York ausgegraben. Später stellte sich heraus, dass es sich um eine menschengemachte Statue handelte, mit der der Tabakpflanzer George Hull den Pfarrer des Ortes veralbern wollte.
Bild: Getty Images
Die sogenannten Cottingley Fairies (deutsch: Cottingley-Feen) wurden 1917 auf fünf Fotos der jungen Cousinen Frances Griffiths und Elsie Wright im englischen Cottingley dokumentiert. Die Fotos stellten sich später als Fälschungen heraus - die zeichnerisch begabte Elsie hatte sie aus einem Buch auf Karton abgezeichnet, ausgeschnitten, und vor sich in Szene gesetzt. Die unechten Feen gelten bis heute als einer der grössten Hoaxes des 20. Jahrhunderts.
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