Hunderte InfizierteBürgermeister trinkt nach Virus-Ausbruch Wasser aus Gardasee
tchs
4.7.2024
«Salute»: Der Bürgermeister der Gemeinde Brenzone gönnte sich ein Glas Wasser direkt aus dem Gardasee. Die Botschaft ist klar: Die Norovirus-Epidemie ist überstanden.
tchs
04.07.2024, 15:43
04.07.2024, 16:35
Christopher Schmitt
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Paolo Formaggioni, der Bürgermeister der Gardasee-Gemeinde Brenzone, hat ein Glas Wasser direkt aus dem See getrunken.
Er will damit symbolisch zum Ausdruck bringen, dass die Norovirus-Epidemie an Italiens grösstem See nun vorbei ist.
Nachdem sich hunderte Einheimische und Tourist*innen am Gardasee mit dem hochansteckenden Virus infiziert hatten, gaben italienische Behörden nun Entwarnung.
Ein beherzter, symbolischer Schluck zur Entwarnung: Paolo Formaggioni, Bürgermeister der italienischen Gardasee-Gemeinde Brenzone, trank nach dem Norovirus-Ausbruch in der beliebten Ferienregion nun ein Glas Wasser direkt aus dem See, um möglicherweise besorgte Anwohner*innen und Tourist*innen zu beruhigen. Mit «Salute» prostete er den Zuschauer*innen zu, wie im Facebook-Video der Brenzone Visione Comune zu sehen ist.
Der Anlass, zu dem Formaggioni sein Glas erhebt, ist ein freudiger für die Region: Laut italienischen Behörden ist die Norovirus-Epidemie vorüber, mit dem Schluck verdeutlichte der Bürgermeister, dass die Gefahr weiterer Magen-Darm-Erkrankungen gebannt ist. Mehrere Analysen haben ergeben, dass das regionale Trinkwasser keine Virus-Spuren mehr enthält.
Ohnehin hielt der Lokalpolitiker die Aufregung um den Ausbruch der Magen-Darm-Erkrankung rund um das beliebte Reiseziel für übertrieben. Gegenüber italienischen Medien sprach er von «übertriebener Panikmache», in seinem Ort Brenzone habe sich niemand infiziert. Tourist*innen und Reiserveranstalter*innen hätten mit Besorgnis auf die Nachrichten vom grössten See Italiens reagiert.
Verbot in Torri del Benaco aufgehoben
Auch am östlichen Ufer des Gardasees gibt es Entwarnung: Mittlerweile darf auch in der Gemeinde Torri del Benaco wieder Leitungswasser zu sich genommen werden. Der dortige Bürgermeister Stefano Nicotra hob ein entsprechendes Verbot auf, mit dem auf die Erkrankung von hunderten Einheimischen und Tourist'innen reagiert wurde. Die Verwendung von Wasserflaschen war verboten und kostenlose Wasserflaschen sind verteilt worden.
Infizierte hatten mit Symptomen wie Erbrechen und Übelkeit, Bauchkrämpfen, Durchfall oder Fieber zu kämpfen. Über 300 Menschen mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden. In der Regel treten Norovirus-Symptome plötzlich auf und klingen nach einem halben Tag bis zwei Tagen dann ab.
Bislang ist immer noch unklar, wie es zum Ausbruch des hochansteckenden Norovirus kommen konnte. Vermutungen sehen den Grund in starken Regenfällen, welche die Viren ins Trinkwasser gespült haben könnten. In italienischen Medien wird über eine Überlastung des Abwassersystems spekuliert, eine offizielle Bestätigung gibt es allerdings nicht.