KonsumgüterUnilever will Firmensitz nur noch in London
SDA
11.6.2020 - 12:12
Der Konsumgüterkonzern Unilever will seinen bislang doppelten Firmensitz in Grossbritannien und den Niederlanden künftig nur noch auf London konzentrieren.
Die bisherige Doppelstruktur solle in nur noch einer Muttergesellschaft in Grossbritannien vereint werden, teilte der Hersteller von Suppen, Eiscreme und Tee am Donnerstag mit. Von der neuen Struktur verspreche man sich eine höhere unternehmerische Flexibilität. Dies sei angesichts der Corona-Pandemie von hoher Bedeutung.
Bisher hat der Konzern, der unter anderem die Marken Knorr, Pfanni und Magnum unter einem Dach vereint, eine duale Unternehmensstruktur. Diese besteht seit über 90 Jahren aus einem Sitz im niederländischen Rotterdam und einem Standort in Grossbritannien, das inzwischen aus der Europäischen Union ausgetreten ist. Vor etwa zwei Jahren wollte das Unternehmen seinen Hauptsitz eigentlich in die Niederlande verlegen. Dieser Plan des ehemaligen Unilever-Chefs Paul Polman scheiterte aber am Widerstand der britischen Anteilseigner.
Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass die bisherige Doppelstruktur Probleme mit sich bringe, teilte Unilever mit. Die Neuorganisation solle keine Auswirkungen auf den Beschäftigtenstand oder sonstige unternehmerische Aktivitäten in den beiden Heimatländern mit sich bringen. Der Konzernteil für Nahrungsmittel soll seinen Sitz weiter in Rotterdam haben, der Bereich für Körperpflegeprodukte soll weiter in Grossbritannien residieren.
Wie Unilever einräumte, habe die niederländische Regierung eine Zusage erbeten, dass der in den Niederlanden beheimatete Unternehmensteil für Lebensmittel und Haushaltsprodukte auch im Falle einer Abtrennung vom Konzern in den Niederlanden verbleibe.
Technisch soll die Restrukturierung durch eine Verschmelzung der beiden Konzernteile – Unilever Plc und Unilever NV – über die Bühne gehen. Anteilseigner der niederländischen Unilever-Sparte sollen Aktien an dem künftigen Mutterkonzern Unilever Plc erhalten. Das Vorhaben soll laut Unilever im Laufe des Jahres über die Bühne gehen, sofern die Aktionäre dem Vorhaben zustimmen.
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