Porno-Star Stormy Daniels US-Staranwalt und Trump-Widersacher Avenatti weiter unter Druck

SDA

23.5.2019 - 01:15

Der ehemalige Anwalt von Stormy Daniels, Michael Avenatti, hat selbst mehrere Klagen am Hals. (Archivbild)
Der ehemalige Anwalt von Stormy Daniels, Michael Avenatti, hat selbst mehrere Klagen am Hals. (Archivbild)
Source: Keystone/AP/Mary Altaffer

Die Kontroversen um Michael Avenatti nehmen kein Ende. Nun wird der frühere Staranwalt, der als Rechtsvertreter der Pornodarstellerin Stormy Daniels international berühmt wurde, unter anderem vorgeworfen, mehrere Klienten betrogen zu haben.

Gegen den als Vertreter der Pornodarstellerin Stormy Daniels zu internationaler Berühmtheit gelangten US-Anwalt Michael Avenatti sind in New York weitere Anklagen erhoben worden.

Demnach wird der 48-Jährige unter anderem beschuldigt, Stormy Daniels bei einem Buchdeal um umgerechnet mehr als 300'000 Franken betrogen zu haben. In einer weiteren neuen Anklage wird ihm versuchte Erpressung des Sportartikelherstellers Nike angelastet.

Avenatti erlangt als früherer Anwalt der Pornodarstellerin mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford in ihren Rechtsstreitigkeiten mit US-Präsident Donald Trump und dessen Ex-Anwalt Michael Cohen eine hohe Medienaufmerksamkeit. Clifford hatte nach eigener Schilderung vor Jahren ein Sexabenteuer mit Trump – was der Präsident bestreitet.

Weitere Vorfälle

Avenatti wiederum liebäugelte im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt seiner Medienpräsenz mit der Idee, sich selber um das Präsidentenamt zu bewerben, bevor er dann seinen Verzicht erklärte. Inzwischen ist sein Stern tief gesunken. Die nun gegen ihn erhobenen Anklagen sind nicht die ersten.

Bereits im April war Avenatti in Los Angeles wegen Diebstahls, Bankenbetrugs und Steuerhinterziehung angeklagt worden. In dieser Anklage wird ihm unter anderem vorgeworfen, Millionen von Dollar von diversen Kunden gestohlen zu haben. Stormy Daniels wendete sich inzwischen von Avenatti ab.

In einer der jetzt neu erhobenen Anklagen wird Avenatti vorgeworfen, sich der Fälschung von Dokumenten bedient zu haben, um den für seine Mandantin bestimmten 305'000-Franken-Vorschuss eines Verlegers an sich selbst überweisen zu lassen.

Kein Geld abgezweigt?

Die Mandantin wird in der Klageschrift zwar nicht namentlich benannt und nur als «Opfer-1» bezeichnet. Laut US-Medienberichten handelt es sich jedoch um Clifford. Sie hatte sich im Streit von Avenatti getrennt und ihm vorgeworfen, «extrem unehrlich» mit ihr umgegangen zu sein.

Das Geld aus dem Buchdeal verwendete Avenatti laut Anklage unter anderem für die Bezahlung eines Luxusautos, Hotelübernachtungen und Flüge, Mahlzeiten und die Reinigung seiner Kleidung. Avenatti wies die Vorwürfe zurück. Keines der für Clifford bestimmten Gelder sei «jemals abgezweigt» worden, erklärte er.

Als Anwalt des Pornostars hatte sich Avenatti vor allem dafür eingesetzt, dass eine von Clifford mit Cohen unterzeichnete Schweigevereinbarung von 2016 formell annulliert worden sollte. Die Schauspielerin hatte sich darin kurz vor der Präsidentschaftswahl gegen eine Zahlung von umgerechnet rund 132'000 Franken dazu verpflichtet, den Medien nicht von ihrem angeblichen früheren Sexabenteuer mit Trump zu erzählen.

In der zweiten am Mittwoch erhobenen Anklage wird Avenatti beschuldigt, gemeinsam mit einem Komplizen bei einem Treffen mit Nike-Anwälten gedroht haben, Vorwürfe des Fehlverhaltens bei dem Sportkonzern publik zu machen. Auf diese Weise habe er umgerechnet mehr als 20 Millionen Franken von dem Unternehmen erpressen wollen. Wegen dieser Anschuldigung war Avenatti im März in New York kurzzeitig festgenommen worden. Er kam damals gegen eine Kaution von umgerechnet 305'000 Franken frei.

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