Homosexualität in der KircheVatikan-Enthüllungsbuch – 600 Seiten Sprengkraft
AP
19.2.2019
Ein französischer Soziologe outet den Vatikan: Sein Buch «Sodoma» enthüllt das vermeintliche Doppelleben schwuler Priester. Ausgerechnet dem Papst soll das helfen.
Rund 600 Seiten voller Sprengkraft – so sieht der Franzose Frédéric Martel sein Enthüllungsbuch über die Schwulenszene im Vatikan. Eine wahre homosexuelle Subkultur herrsche dort, so der Tenor des Buches: Viele Würdenträger in dem römischen Kirchenstaat hätten entsprechende Neigungen. Der Soziologe Martel, selbst schwul und seit langem als Aktivist unterwegs, spricht von einer der weltweit grössten Schwulen-Gemeinschaften.
Öffentlich klagten die Kirchenmänner Homosexualität an, lebten sie aber hinter den Mauern des Vatikans selbst und führten so ein heuchlerisches Doppelleben. Martel geht noch weiter und kommt zu dem Schluss: Je eindeutiger schwul, desto vehementer die Anti-Homo-Rhetorik nach aussen. Darüber hinaus schreibt der Autor die Krise der katholischen Kirche zu einem Gutteil einem internen Machtkampf in diesem Zirkel zu.
«Sodoma» heisst das Buch, das an diesem Donnerstag erscheinen soll. In 20 Ländern, in acht Sprachen soll es in nächster Zeit auf den Markt kommen. Nach eigenen Angaben hat Martel vier Jahre lang dafür recherchiert, und zwar in 30 Ländern. Einige Wochen habe er auch im Vatikan verbracht. Zugang habe ihm ein Vertrauter von Papst Franziskus verschafft, der Mann, auf den das Kirchenoberhaupt sich mit seiner berühmt gewordenen Äusserung «Wer bin ich, über ihn zu richten?», bezogen habe.
Kampf gegen Homophobie
Martel sagt, er habe fast 1500 Interviews mit 41 Kardinälen, 52 Bischöfen oder Monsignores sowie 45 Botschaftern geführt. Ihm zur Seite standen demnach 80 Rechercheure, Übersetzer, ortskundige Helfer und Journalisten sowie 15 Juristen. Entstanden ist eine Mischung aus investigativem Journalismus und anzüglichem Klatsch. Das Ziel der Veröffentlichung? Den Vatikan als Bastion des Doppellebens und der Heuchelei zu entlarven und zu befreien.
Papst Franziskus stattet der Schweiz seinen ersten Besuch ab. Ein seltenes Vergnügen ...
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Der letzte Papst, der die Schweiz besucht hat, war Johannes Paul II. Er besuchte das erste katholischen Jugendtrefefn in Bern - und wurde von seinen Anhängern begeistert in Empfang genommen.
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70'000 Gläubige wohnten dem Gottesdienst auf der Berner Allmend bei. Seit dem letzten Besuch des Papstes waren 20 Jahre vergangen.
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Erstmals küsste Papst Johannes Paul II. im Juni 1982 Schweizer Boden, blieb aber nur kurz für einen Besuch der Vereinten Nationen in Genf. Zwei Jahre später kehrte er zurück und blieb diesmal sechs Tage lang.
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Johannes Paul II. besuchte dabei unter anderem Sachseln und zitierte bei seiner Messe auf dem Flüeli den Schweizer Schutzpatron Bruder Klaus, der einst dort wirkte: «Weitet eure Grenzen nicht zu weit aus, doch zögert auch nicht, über sie hinauszublicken, kümmert euch um die Sorgen und Nöte anderer Völker und bietet über eure Grenzen hinaus eine helfende Hand an».
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Zum Abschluss seiner Pastoralvisite, während der er 14 Städte besuchte, beging Johannes Paul II. am 17. Juni am Flughafen Sitten das Abendmahl mit Tausenden Gläubigen.
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Papst Paul VI., der Vorgänger von Johannes Paul II. stattete der Schweiz am 10. Juni 1969 einen Besuch ab. Er war von den Internationalen Organisationen nach Genf eingeladen worden.
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Der Besuch von Paul VI. war der erste Papstbesuch in der Schweiz seit 550 Jahren.
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Es scheint, als ob Martel damit Reformen des Papstes zugunsten Schwuler Rückenwind verschaffen will, indem er die schärfsten Kritiker von Franziskus zu diskreditieren versucht. «Franziskus weiss, dass er die Haltung der Kirche weiterentwickeln muss», schreibt Martel, «und dass er das nur schaffen wird zum Preis eines gnadenlosen Kampfes gegen all jene, die Sexualmoral und Homophobie nutzen, um ihre eigene Scheinheiligkeit und ihr Doppelleben zu verbergen.»
Wird er langsam müde? Papst Frankziskus ist seit 5 Jahren im Amt.
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Zum fünften Jahrestag seiner Amtsübernahme als Oberhaupt der katholischen Kirche am 13. März 2018 gibt es auch zuhauf Kritik.
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So manchem gehen die Reformbemühungen zu weit, andere sehen den 81-Jährigen noch viel zu stark in den kirchlichen Traditionen verhaftet.
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Er kümmert sich um Flüchtlinge.
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Besucht Erdbebenregionen.
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Wie hier 2016 in San Pellegrino.
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Doris Leuthard im Vatikan 2017.
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Im Gespräch mit dem Papst.
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Papst Franziskus empfängt im Mai 2017 Melania und Donald Trump.
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Konservative kritisieren etwa das Signal, das Franziskus mit seinem Schreiben «Amoris laetitia» («Die Freude der Liebe») vor zwei Jahren an wiederverheiratete Geschiedene gab.
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Er deutete in der nachsynodalen Veröffentlichung Spielraum für eine Zulassung zur Kommunion an.
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Bei Traditionalisten läuteten daraufhin die Alarmglocken: Sie sahen eine Aufweichung der Kirchenmoral. Einige gingen so weit, zu fragen, wie Gottes Stellvertreter auf Erden - angesichts des Anspruchs der Unauflöslichkeit der Ehe - im Namen der Barmherzigkeit Ehebruch tolerieren könne.
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Die kirchliche Auslegung gebietet einen respekt- und würdevollen Umgang mit Homosexuellen, billigt aber keine homosexuelle Handlungen. Der Jesuitenpater und Autor James Martin hat Auszüge des Buchs gelesen. Darin findet er eine «überzeugende Argumentation», dass es im Vatikan viele Schwule gebe und dass einige davon sexuell aktiv seien. Doch der sarkastische Ton des Autors untergrabe das Buch.
Fakten mischen sich mit Fiktionen
Martels umfangreiche Recherche werde «von so vielen Gerüchten und Anspielungen» zugedeckt, dass es schwer sei, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden, moniert der Jesuit. Martel greife auf einige der schlimmsten Stereotype zurück, auf sarkastische und abschätzige Formulierungen. «Es gibt heute in der Kirche viele schwule Priester, Bischöfe und Kardinäle im Amt», sagt auch Martin. «Aber die meisten von ihnen halten, wie ihre Hetero-Kollegen, an einem Leben in Keuschheit und Zölibat fest.»
Die Veröffentlichung von «Sodoma» fällt auf den selben Tag, an dem Franziskus im Vatikan einen Gipfel gegen sexuellen Missbrauch anberaumt hat. In Martels Buch geht es nicht darum, aber der zeitliche Zusammenhang könnte die Argumentation in konservativen Kreisen beflügeln, dass Homosexualität in der Priesterschaft die Missbrauchsskandale hervorgerufen hat.
Das dürfte nicht im Sinne Martels sein, denn in der LGBT-Gemeinschaft wird diese Ansicht zurückgewiesen. Seit langem ist der Autor und Journalist in Frankreich als Verfechter von Homo-Rechten aktiv. Der einstige Regierungsberater trug auch zur Gesetzgebung bei, mit der in Frankreich eingetragene Partnerschaften eingeführt wurden. Aus dem Vatikan gab es auch auf Anfrage zunächst keinen Kommentar zu Martels neuestem Werk.
Bub platzt in Generalaudienz – ganz zur Freude von Papst Franziskus
«Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.» Was in Lukas 18 Vers 16 recht ist, muss natürlich auch im Vatikan gelten: Während der Generalaudienz des Papstes betritt am 28. November ein Bub die ganz grosse Bühne.
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Der kleine Junge aus Argentinien interssiert sich indes nicht für den obersten Hirten der katholischen Kirche, sondern für den daneben stehenden Wächter der Päpstlichen Schweizergarde.
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Nicht nur die bunte Uniform des Wächters erregt das Interesse des stummen Buben ...
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... vor allem auch die Hellebarde ist für das Kind naturgemäss spannender als die Ansprache des Papstes.
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Unter den Augen des Präfekten des Päpstlichen Hauses, Georg Gänswein, testet der Junge die Waffe auf ihre Standfestigkeit.
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Auch der Gardist selbst wird gründlich unter die Lupe genommen.
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Offenbar ist an dem Schweizer alles dran ...
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... und er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
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Schliesslich kommt auch noch die Mutter des Jungen dazu.
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Aber auch ihr gelingt es nicht, den Knaben einzufangen. Noch einige Minuten länger marschiert dieser seelenruhig zwischen dem Papst und seinem Präfekten umher. Selbst ein kleines Mädchen – vermutlich seine Schwester – bringt den Buben nicht zur Räson. «Er ist frei – undiszipliniert frei – aber er ist frei», kommentierte der Papst die Situation.
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
Ein dramatischer Vorfall erschüttert die US-Stadt Baltimore: Ein Containerschiff rammt einen der Stützpfeiler einer Autobrücke und bringt sie zum Einsturz. Zumindest die Besatzung des Schiffes «Dali» bleibt bei dem Vorfall aber unverletzt, heisst es in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorliegt.
26.03.2024
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
London, 22.03.2024: Es ist eine Schock-Nachricht: Die britische Prinzessin Kate hat Krebs. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie. Sie meldet sich mit einer Videobotschaft.
O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
22.03.2024
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
London, 22.03.2024: Nachdem die Spekulationen aus dem Ruder gelaufen sind, meldet sich Prinzessin Kate nun überraschend selbst zu Wort. Ihre Diagnose ist ein Schock:
Bei der Prinzessin ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie, das sagte sie in einer veröffentlichten Videobotschaft. Das sei natürlich ein grosser Schock gewesen, so die 42-Jährige. Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben.
Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.
22.03.2024
«Im Wagen vor mir»: Schlagersänger Henry Valentino ist tot
Overath, 18.03.2024:
IM ALTER VON 95 JAHREN
Der Schlagersänger und Komponist
Henry Valentino («Im Wagen vor mir») ist tot
PLATTENFIRMA TEILT MIT:
Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Hans Blum hiess,
starb bereits am Freitag im Alter von 95 Jahren
«Ein langes, von Glück und beeindruckender Schaffenskraft geprägtes Leben ist zu Ende gegangen», erklärt seine Familie
«IM WAGEN VOR MIR»
Berühmt war Valentino vor allem für seinen Hit «Im Wagen vor mir», den er 1977 mit seiner Duett-Partnerin Uschi veröffentlicht hatte
Der Refrain mit seinem charakteristischen «Rada rada radadadada, rada rada radadadada» avancierte schnell zum Ohrwurm
18.03.2024
Erneuter Vulkanausbruch auf Island – Lava kurz vor Küstenstadt
Grindavík, 17.03.2024:
ERNEUTER VULKANAUSBRUCH AUF ISLAND
Zum vierten Mal seit Dezember ist nahe dem Küstenort Grindavík aus einer Erdspalte Lava ausgetreten
Die Eruptionen waren von der nur 40 Kilometer nordöstlich gelegenen Hauptstadt Reykjavik aus zu sehen
Die Touristenattraktion Blaue Lagune, in der sich rund 700 Menschen befanden, wurde umgehend evakuiert
Nach ersten Auswertungen von Luftbildern soll es sich bei der Eruption um die bislang stärkste handeln
Das erste Mal war der Vulkan am 18. Dezember ausgebrochen, zum zweiten Mal am 14. Januar
ISLÄNDISCHES WETTERAMT:
Die Lava fliesse weiter mit einer geschätzten Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde Richtung Süden und Südosten
Die erste Warnung an das Ministerium für Katastrophenschutz sei nur 40 Minuten vor Beginn der ersten Eruption eingegangen
17.03.2024
Schiffsbesatzung nach Brückeneinsturz in Baltimore wohlauf
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
«Im Wagen vor mir»: Schlagersänger Henry Valentino ist tot
Erneuter Vulkanausbruch auf Island – Lava kurz vor Küstenstadt