Niederlande Viele Amsterdamer wollen keinen Massen-Tourismus mehr

SDA

18.6.2020 - 16:07

ARCHIV – Menschen schlendern am Abend an einer Gracht entlang durch den Rotlichtbezirk De Wallen. Nach der Lockerung der Corona-Massnahmen kommen die ersten Besucher wieder in die Stadt – doch viele Bewohner wollen den Massen-Tourismus nicht mehr. (zu dpa «Amsterdamer wollen keinen Massen-Tourismus mehr») Foto: Koen Van Weel/epa/dpa
ARCHIV – Menschen schlendern am Abend an einer Gracht entlang durch den Rotlichtbezirk De Wallen. Nach der Lockerung der Corona-Massnahmen kommen die ersten Besucher wieder in die Stadt – doch viele Bewohner wollen den Massen-Tourismus nicht mehr. (zu dpa «Amsterdamer wollen keinen Massen-Tourismus mehr») Foto: Koen Van Weel/epa/dpa
Source: Keystone/epa/Koen Van Weel

Nach der Lockerung der Corona-Massnahmen kommen die ersten Besucher wieder nach Amsterdam – doch viele Bewohner wollen den Massen-Tourismus nicht mehr.

Der Tourismus müsse drastisch eingeschränkt werden, fordert eine Volksinitiative, die am Donnerstag bereits von rund 25 000 Bürgern unterzeichnet wurde. Das Stadtparlament muss sich nun mit den Forderungen befassen.

Die Initiative fordert, dass die Zahl der Übernachtungen von Besuchern auf maximal 12 Millionen pro Jahr begrenzt werden solle. Zuletzt gab es rund 20 Millionen touristische Übernachtungen im Jahr. Die niederländische Hauptstadt hat rund 800 000 Einwohner. Das Vermieten von Wohnungen etwa über Airbnb soll ebenso verboten werden wie die Eröffnung neuer Hotels.

Gefordert wird eine starke Erhöhung der Touristensteuer und eine Neugestaltung des Rotlichtviertels. Drogen sollen in Coffeeshops nicht länger an Touristen verkauft werden.

«Die Krise hat eines deutlich gemacht hat, nämlich dass die Situation der Vor-Corona-Zeit nicht haltbar ist», heisst es von der Initiative. Bislang sei die historische Innenstadt ein Ort «in erster Linie von und für Touristen» gewesen. Die Initiatoren wollen nun, dass die Bewohner im Mittelpunkt stehen und «Touristen keinen Vergnügungspark, sondern eine lebendige Stadt besuchen können».

Mitte März waren Restaurants, Bars, Cafés, Bordelle und Museen geschlossen worden. Drei Monate lang waren die Strassen im Zentrum der Metropole wie ausgestorben und auf den Grachten fuhren keine Boote.

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