Der Hongkonger Zoll hat eine Rekordmenge an Schuppentier-Schuppen beschlagnahmt. Wie er am Freitag mitteilte, entdeckten Zollbeamte am 16. Januar in einem Zollgebäude einen Container mit mehr als acht Tonnen Schuppen der bedrohten Tiere.
Konfisziert wurden zudem 2,1 Tonnen Elefanten-Stosszähne. Die Ladung stammte aus Nigeria und war als Gefrierfleisch deklariert. Ein Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin einer Hongkonger Handelsfirma wurden festgenommen.
Der Fund mit einem Schwarzmarktwert von umgerechnet über sieben Millionen Franken zeigt einmal mehr die zentrale Rolle der chinesischen Sonderverwaltungszone beim illegalen Handel mit Wildtieren und tierischen Produkten. Erst vor zehn Tagen hatte ein Zusammenschluss örtlicher Naturschützer Hongkongs Behörden aufgerufen, schärfer gegen diesen Schmuggel vorzugehen.
Laut dem Bericht der Hongkong Wildlife Trade Working Group spielt die ehemalige britische Kronkolonie im Vergleich zu ihrer geringen Grösse eine "unverhältnismässige" Rolle bei dem illegalen Handel. Im zurückliegenden Jahrzehnt wurden demnach ein Fünftel des weltweit beschlagnahmten Elfenbeins sowie die Hälfte aller beschlagnahmten Schuppentiere in Hongkong entdeckt. Die Experten vermuten, dass der tatsächliche illegale Handel in Hongkong fünf bis zehn Mal höher liegt.
Die international geschützten Schuppentiere gehören zu den am häufigsten illegal gehandelten Säugetieren. Das Fleisch der scheuen und nachtaktiven Tiere gilt in China und anderen asiatischen Ländern als Delikatesse; die traditionelle chinesische Medizin schreibt den Schuppen zudem eine heilende Wirkung zu, obwohl sie - wie menschliche Fingernägel - ausschliesslich aus Keratin bestehen.
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