In der aktuellen Covid-19-Pandemie suchen viele Menschen Erholung in der Natur. Die Vogelwarte ruft zur Rücksicht auf die Tiere und ihren Lebensraum auf. Viele Arten reagieren empfindlich auf Störungen, auch einige der bereits brütenden Vogelarten.
Keystone-SDA, om, sda
17.03.2021, 10:44
SDA
In der Brutzeit sind Vögel besonders verletzlich, wie die Vogelwarte am Mittwoch in Erinnerung ruft. Daher ist es wichtig, bei Freizeitaktivitäten aller Art im Wald und in den Bergen Wildruhezonen und Schutzgebiete zu respektieren. Zudem ist von Vögeln und besonders ihren Nestern Abstand zu halten.
Selbst unbeabsichtigte Störungen können für die Brutvögel schwerwiegende Folgen haben. Solche Störungen gelten als eine der Hauptursachen für den Rückgang der Vogelarten. Sogar eine Person im Wald kann verhindern, dass sich dort Vögel niederlassen. Darum sollten Menschen im Wald stets auf den Wegen bleiben.
Vögel reagieren mit Flucht, Unterbrechung der Nahrungssuche oder mehr Stress auf Störungen reagieren. Die Folge ist unnötiger Energieverbrauch. Am gravierendsten wirken Störungen in der Brutzeit, im Extremfall verlassen die Vögel ihre Brut. Stresshormone beeinträchtigen die Qualität des Geleges und verringern die Überlebenschance der Küken.
Die Brutzeit ist für alle Vogelarten eine sensible Phase. Einige Arten reagieren aber auch ausserhalb dieser Zeit stark auf Störungen. Darunter sind im Winter insbesondere die Raufusshühner (Auerhuhn, Birkhuhn, Alpenschneehuhn).
Bei dem knappen Nahrungsangebot im Winter müssen sie mit der Energie haushalten. Die Flucht vor Schneesportlern verringert wegen des zusätzlichen Energieaufwands ihre Überlebenschancen.
Bei Spaziergängen entlang von Flüssen ruft die Vogelwarte zur Rücksicht auf Flussregenpfeifer und Flussuferläufer auf. Diese Vögel brüten auf steinigen Uferflächen und Kiesinseln. Da ihr Bestand bereits durch den Verlust des Lebensraums gefährdet ist, sollte er nicht durch Störungen beim Brutgeschäft zusätzlich strapaziert werden.
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