Indonesien Von Bruder verwaltigte Indonesierin soll nach Abtreibung in Haft

In Indonesien ist eine 15-Jährige zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil sie nach einer Vergewaltigung durch ihren Bruder abgetrieben hat.

Das Mädchen und ihre Verteidigung hätten das Urteil vom Donnerstag bereits akzeptiert, sagte der stellvertretende Polizeichef des Bezirks Batanghari in der Provinz Jambi, Singgih Hermawan, am Sonntag. Bei dem Prozess war herausgekommen, dass die 15-Jährige seit September acht Mal vergewaltigt worden ist.

Abtreibungen sind in Indonesien verboten mit Ausnahme von Schwangerschaften nach Vergewaltigung. Allerdings muss der Eingriff dann bis spätestens zur sechsten Schwangerschaftswoche erfolgen und von Ärzten vorgenommen werden. Die 15-Jährige war nach Angaben des Gerichts aber schon im sechsten Monat. Die Mutter des Mädchens sagte, sie habe ihrer Tochter bei der Abtreibung geholfen, weil sie Angst vor ihrem Ruf bei den Nachbarn gehabt habe. Anwohner fanden im Mai einen toten Fötus ohne Kopf nahe einer Palmölplantage.

Der 18-jährige Bruder des Mädchens wurde wegen Sex mit einer Minderjährigen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Mutter ist wegen Beihilfe zur Abtreibung angeklagt.

Ob die Staatsanwaltschaft Berufung einlegt, war nicht klar. Sie hatte für das Mädchen ein Jahr Gefängnis beantragt.