Trump-Beitrag Von Zuckerberg finanzierte Forscher wenden sich gegen Facebook

AP/toko

7.6.2020

Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird für seinen Umgang mit Falschinformationen und Drohungen auf der Plattform kritisiert.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird für seinen Umgang mit Falschinformationen und Drohungen auf der Plattform kritisiert.
Mark Lennihan/AP/dpa (Archivbild)

Facebook liess eine Gewaltandrohung Trumps unkommentiert stehen. Das wird von Dutzenden Wissenschaftlern, die Geld von Zuckerbergs Stiftung erhalten, kritisiert.

Facebook soll nach Ansicht von Wissenschaftlern US-Präsident Donald Trump nicht «Falschinformationen und aufstachelnde Aussagen» verbreiten lassen. Dutzende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Forschung von Facebook-Chef Mark Zuckerberg mitfinanziert wird, schrieben ihm am Samstag einen entsprechenden Brief.

Sie baten ihn, «strengere Grundsätze zu Falschinformation und aufstachelnden Worten zu erwägen», die ihren Zielen zuwider liefen, mithilfe von Technologie Krankheiten vorzubeugen und diese auszurotten, Bildung für Kindern zu verbessern und die Strafjustiz zu reformieren. Ihre Mission sei «gegensätzlich zu manchen der Haltungen, die Facebook eingenommen hat, daher ermutigen wir sie, mehr auf der Seite der Wahrheit und der richtigen Seite der Geschichte zu sein, wie wir in dem Brief geschrieben haben», sagte Debora Marks von der medizinischen Fakultät der Harvard-Universität, eine Mitinitiatorin des Briefs.



60 Professorinnen und Professoren führender Forschungseinrichtungen der USA stehen hinter dem Brief. Etwa ein Zehntel der mehr als 160 Unterzeichner seien Beschäftigte der Stiftungen von Zuckerberg und dessen Frau Priscilla Chan, sagte Marks, die Geld von der Chan Zuckerberg Initiative erhält.



Der Brief kritisiert explizit Zuckerbergs Entscheidung, Trumps Drohung «wenn das Plündern beginnt, beginnt das Schiessen» nicht zumindest als Verstoss gegen die Facebook-Standards zu kennzeichnen. Der Präsident hatte die Aussage in Reaktion auf die Proteste in Minneapolis wegen des Tods des Afroamerikaners George Floyd nach der Gewaltanwendung eines weissen Polizisten gemacht.

Die Chan Zuckerberg Initiative wies darauf hin, dass sie nicht zu Facebook gehöre. Sie sei ihren Mitarbeitern, Partnern und Geldempfängern dankbar und respektiere deren Recht, ihre Meinungen zu äussern, auch zu den Grundsätzen von Facebook, schrieb sie.

Zuckerberg hatte am Freitag angekündigt, «mögliche Optionen für den Umgang mit regelverletzenden oder teilweise regelverletzenden Inhalten jenseits der binären Lass-es-drauf-oder-nimm-es-runter-Entscheidungen» zu prüfen.


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