1978 wagte sich Reinhold Messner ohne Sauerstoffgerät auf den höchsten Berg der Welt.
Ärzte erklärten Reinhold Messner und Peter Habeler für verrückt, weil sie den Mount Everest ohne Sauerstoffvorrat besteigen wollten.
«Meine Kritiker sagen ja, dass mein Gehirn gelitten hätte», spielt Reinhold Messner, mittlerweile 74 Jahre, auf die Warnungen an.
Zuvor bezwangen Messner und Habeler gemeinsam unter anderem auch die Eiger Nordwand im Eiltempo.
Am 8. Mai 1978 erreichten Messner und Habeler gegen 13.00 Uhr den Gipfel des Mount Everest - und wollten einfach nur wieder runter.
Am 22. Mai 1978 nahmen Regine Habeler und Uschi Messner ihre Männer in München im Empfang.
Auf den Mount Everest zieht es Reinhold Messner inzwischen nicht mehr: «Natürlich könnte ich noch auf den Everest steigen - auf der Piste, die inzwischen präpariert wird, mit Sauerstoffgerät und Ärzten, die mich betreuen. Aber das wäre mir dann peinlich».
«Die Menschen suchen alle den Fluchtpunkt ihrer persönlichen Eitelkeiten, der Everest ist die beste Möglichkeit dafür. Ich nehme mich da nicht aus», meint Reinhold Messner.
Vor 40 Jahren: Everest erstmals ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen
1978 wagte sich Reinhold Messner ohne Sauerstoffgerät auf den höchsten Berg der Welt.
Ärzte erklärten Reinhold Messner und Peter Habeler für verrückt, weil sie den Mount Everest ohne Sauerstoffvorrat besteigen wollten.
«Meine Kritiker sagen ja, dass mein Gehirn gelitten hätte», spielt Reinhold Messner, mittlerweile 74 Jahre, auf die Warnungen an.
Zuvor bezwangen Messner und Habeler gemeinsam unter anderem auch die Eiger Nordwand im Eiltempo.
Am 8. Mai 1978 erreichten Messner und Habeler gegen 13.00 Uhr den Gipfel des Mount Everest - und wollten einfach nur wieder runter.
Am 22. Mai 1978 nahmen Regine Habeler und Uschi Messner ihre Männer in München im Empfang.
Auf den Mount Everest zieht es Reinhold Messner inzwischen nicht mehr: «Natürlich könnte ich noch auf den Everest steigen - auf der Piste, die inzwischen präpariert wird, mit Sauerstoffgerät und Ärzten, die mich betreuen. Aber das wäre mir dann peinlich».
«Die Menschen suchen alle den Fluchtpunkt ihrer persönlichen Eitelkeiten, der Everest ist die beste Möglichkeit dafür. Ich nehme mich da nicht aus», meint Reinhold Messner.
Ärzte erklärten Reinhold Messner und Peter Habeler für verrückt: Ohne künstlichen Sauerstoff wollten die beiden Extrembergsteiger auf den 8848 Meter hohen Mount Everest. Ihr Gipfelsieg vor 40 Jahren erregte weltweit Aufsehen.
Edmund Hillary gehörte zu den ersten, die gratulierten. Ohne künstlichen Sauerstoff hatten Reinhold Messner und Peter Habeler am 8. Mai 1978 den Gipfel des Mount Everest erreicht. Fast genau 25 Jahre nach der Erstbesteigung des mit 8848 Metern höchsten Berges der Welt durch Hillary und Tenzing Norgay setzten sie einen Meilenstein in der Geschichte des Bergsteigens. «Es war kein Rekord. Es war eine Idee, die dann deckungsgleich umgesetzt wurde», sagt Messner, dem Gegner übersteigerten Ehrgeiz und Egoismus vorhalten und den Fans als Grenzgänger bewundern.
Erfahrene Alpinisten hatten dem Plan wenig Aussicht auf Erfolg eingeräumt. Ärzte warnten, ein Mensch könne in dieser Höhe nicht ohne künstlichen Sauerstoff überleben, ohne Schaden zu nehmen. «Meine Kritiker sagen ja, dass mein Gehirn gelitten hätte», spielt Messner an. Er selbst und Habeler erfreuten sich aber bis heute bester Gesundheit. «Grosse Schäden hinterlässt dieses Bergsteigen nicht.»
«Der Berg wird in Seile und Ketten gelegt»
Heute würde ihn der höchste Berg der Welt nicht mehr reizen. «Natürlich könnte ich noch auf den Everest steigen - auf der Piste, die inzwischen präpariert wird, mit Sauerstoffgerät und Ärzten, die mich betreuen. Aber das wäre mir dann peinlich», sagt der 73-Jährige. «Den Everest, wie Hillary ihn bestiegen hat, gibt es heute nicht mehr. Es ist gleiche Berg, aber der Berg wird in Seile und Ketten gelegt.»
Sherpas arbeiteten monatelang in grosser Gefahr «als Strassenarbeiter», um den Touristen-Weg zu bauen. Die Entwicklung sei nicht umkehrbar - schon wegen der Einnahmen für Nepal. 11'000 Dollar koste die Genehmigung. «Wenn es tausend Menschen versuchen, sind das elf Millionen Dollar.» Ein Everest-Verbot für Blinde, Amputierte und Solo-Begeher, das Nepal kurzzeitig verhängt hatte, halte er nicht für die Lösung.
«Die Menschen suchen alle den Fluchtpunkt ihrer persönlichen Eitelkeiten, der Everest ist die beste Möglichkeit dafür. Ich nehme mich da nicht aus.» Er und Habeler hätten die Sache aber andersherum angegangen. «Wir haben uns eine möglichst schwierige Aufgabe gestellt - und nicht die Schwierigkeiten vorher alle ausgelöscht.»
«Ich wollte hinunter, nur noch hinunter»
Am 8. Mai um 13.00 Uhr krochen beide die letzten Meter zum Gipfel. Sie hatten geschafft, was kaum jemand für möglich hielt. «Trotzdem war in mir kein Triumph, sondern eher ein Gefühl der Leere», schreibt Habeler in seinem Buch «Das Ziel ist der Gipfel». Von Hochgefühl keine Spur. «Ich wollte hinunter, nur noch hinunter.» Ähnlich ging es Messner. Vor allem Habeler hatten beim Aufstieg immer wieder Ängste und Zweifel geplagt - er war Monate zuvor Vater geworden.
Messner und Habeler hatten Ende der 1960er Jahre begonnen, grosse Wände schnell mit geringem Aufwand zu durchklettern. Sie prägten den Alpinstil. In neun Stunden durchstiegen sie die Eiger Nordwand - frühere Seilschaften biwakierten dort eine Nacht. «Wir waren frech», umschreibt Habeler das wagemutige Vorgehen.
Klassische Expeditionen erklommen die höchsten Berge damals mit vielen Trägern, Lagern und Fixseilen. Messner und Habeler starteten mit so wenig Ausrüstung wie möglich. So erreichte Messner später als Erster allein den Nanga Parbat, zwei Jahre danach im Alleingang auch den Everest. Er war der Erste, der drei Achttausender in einem Jahr erklomm, und der Erste, der alle 14 Achttausender der Welt schaffte.
Vermutlich war Messner auch der Erste, der ein Tonband mit auf den höchsten Berg der Welt nahm. Nicht, um das Pfeifen des Sturmes aufzunehmen, sondern die eigenen Gedanken. Er habe sich nicht selbst betrügen und am Abend oder drei Tage später Tagebuch schreiben wollen. «Aber viel ist da nicht rausgekommen», räumt er ein. «Man versteht mich auch kaum. Ich lalle fast. Es hat sich nicht bewährt.»
So unterschiedlich nahmen sie die Tour wahr
Habeler sagt, er habe am Everest mehr Angst gehabt als bei allen späteren Expeditionen; Messner zählt ihn nicht zu seinen schwierigsten Touren. Die Erkundung der Wüsten und der Pole sei eine grössere Herausforderung gewesen. Und: «Die Nanga-Parbat-Sache mit meinem Bruder - das war das Schlimmste, was ich erlebt habe.» Günther Messner war 1970 nach der gemeinsamen Besteigung der Rupalwand umgekommen.
Messner hat gerade Regie bei dem neu aufgelegten Film «Der letzte Schritt» über die Besteigung mit Habeler geführt; ihn spielt Sohn Simon, dessen Freund verkörpert Habeler. Messner will sich weiter dem Film widmen. Er tendiere zunehmend zum Spielfilm - auf Basis echter Geschichten, «weil die erlebten Geschichten stärker sind als all unsere Fantasie».
Mit fast 75 ziehe er sich aber langsam aus der Betriebsamkeit zurück. Seine Stiftung, mit der er gerade eine vom Erdbeben zerstörte Klinik in Nepal neu baute, will er auflösen. Er plane noch ein Museum in Nepal und eines im Kaukasus, ein Auftrag der georgischen Regierung. Sein Museum in Südtirol habe er seiner Tochter übergeben. Es seien «erste Schritte des Zurückziehens». «Ich will nicht mehr müssen.»
Wie ist es eigentlich, einen 4000er zu besteigen?
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Die Schweiz ist eine Spielwiese, was Hochtouren angeht. Auch die Bündner Berge haben einiges zu bieten, wie eine fünftägige Tour durch das Bernina-Massiv zeigt. Die Tourenwoche startet in Pontresina GR. Die achtköpfige Gruppe macht sich mit einem Bergführer und zwei Aspiranten auf den Weg durch das Rosegtal ...
... bis zur Tschiervahütte auf 2538 Metern Höhe. Schwierigkeit: T2 - Bergwandern auf der Berg- und Alpinwanderskala.
Der Ausblick ist atemberaubend.
Der zweite Tag startet früh. Wir machen uns auf den Weg auf den Piz Morteratsch auf 3751 Metern Höhe. Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern auf der Berg- und Alpinwanderskala; WS auf der Berg- und Hochtourenskala.
Für den Aufstieg entlang des Tschiervagletschers zur Fuorcla Boval brauchen wir Steigeisen, Pickel - und seilen uns in Vierer-Seilschaften an.
Danach geht es weiter über eine etwas steilere Passage, ...
Gipfelfoto! Vom Piz Morteratsch aus ist auch der bekannte Biancograt gut zu erkennen.
Anschliessend erreichen wir nach 1240 Höhenmetern Aufstieg und 1280 Höhenmetern Abstieg die Bovalhütte (2495m).
Am dritten Tag überqueren wir auf dem Weg zum Bellavista den Morteratschgletscher. Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern auf der Berg- und Alpinwanderskala; ZS auf der Berg- und Hochtourenskala.
Wiederum frühmorgens überqueren wir den Morteratschgletscher zur Isla Pers ...
... und steigen über die Gemsfreiheit ...
Das Wetter ist besser als erwartet, sodass wir die Tour wie geplant durchführen können.
Insgesamt machen wir an dem Tag 1650 Höhenmeter Aufstieg und 550 Höhenmeter Abstieg.
Gipfelglück auf dem Bellavista.
Nach einem langen Tag erreichen wir unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte. Die Marco-e-Rosa Hütte auf 3597 Metern.
Die Tour zur Hütte auf der italienischen Seite der Alpen lohnt sich nur schon wegen des Sonnenaufgangs.
Am vierten Tag führt uns der Weg auf den einzigen 4000er der Kantons Graubünden: Piz Bernina. Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern auf der Berg- und Alpinwanderskala; ZS auf der Berg- und Hochtourenskala.
Wir überqueren den Gletscher.
Der Weg führt über den Spallagrat.
Der Piz Bernina (vorne rechts) stets im Blick, gehen wir in den Seilschaften Richtung Gipfel.
Die Bluewin-Redaktorin auf dem Gipfel auf 4049 Metern Höhe.
Nach einem kurzen Picknick nehmen wir den Abstieg von 450 Höhenmetern in Angriff.
Wir gehen zurück zur Marco-e-Rosahütte.
Das Leben eines Bergführers kann genau so aussehen.
Der fünfte und letzte Tag bricht an.
Das Ziel: Das Dreigestirn des Piz Palü. Schwierigkeit: WS auf der Berg- und Hochtourenskala.
Wir laufen früh von der Hütte weg - in Richtung Sonnenaufgang. Die Weitsicht ist so gut wie selten. Das versichern uns sogar die Bergführer von «Berg & Tal», die fast nur in den Bergen unterwegs sind.
Von der Fuorcla Bellavista kletterten wir über den Westgrad zum Piz Spinas ...
... bis wir den Hauptgipfel (3900m) des bekannten Berges der Region erreichen.
Gipfelglück auf dem Piz Palü.
Der Hauptgipfel des Piz Palü liegt auf 3900 Metern Höhe.
Der Schneegrat ist ausgesetzt.
Ein abwechslungsreicher Abstieg (1280 Höhenmeter) ...
... führt durch ein Spaltenlabyrinth unter die Fuorcla Trovat.
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