Moderne Arche Noah Gigantische Saatgutbank öffnet sich für 60'000 Neuzugänge

sda/tafu

26.2.2020 - 17:56

Im arktischen Eis sind 60'000 weitere Samen in einer Saatgutbank eingelagert worden.
Im arktischen Eis sind 60'000 weitere Samen in einer Saatgutbank eingelagert worden.
Source: Keystone/EPA/Lise Åserud

Sie soll Pflanzensamen für kommende Generationen sichern: Die riesige Saatgutbank im norwegischen Longyearbyen wurde für 60'000 Neuzugänge zum ersten Mal seit 2019 wieder geöffnet.

In eine gigantische Saatgutbank im arktischen Eis sind am Dienstag 60'000 neue Samenproben eingelagert worden. Unter den Neuzugängen befinden sich Schlüsselblumen des britischen Thronfolgers Prinz Charles und als heilig geltender Mais der Cherokee-Indianer.

In dem einzigartigen Sammellager für Pflanzensamen aus aller Welt sollen die wichtigsten Nutzpflanzen wie Weizen und Reis für kommende Generationen konserviert werden. 

Die spektakulären bunkerartigen Kühlhallen befinden sich in der Nähe des norwegischen Longyearbyen, etwa 1'300 Kilometer vom Nordpol entfernt. Mit Hilfe der modernen «Arche Noah» soll die genetische Vielfalt der heutigen Nutzpflanzen mögliche Katastrophen in der Zukunft überstehen.

Norwegens Premierministerin Erna Solberg (zweite Reihe) und die Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Olaug Bollestad (rechts) sind am Dienstag zusammen mit Vertretern verschiedener Länder und Universitäten auf dem Weg in die Saatgutbank.
Norwegens Premierministerin Erna Solberg (zweite Reihe) und die Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Olaug Bollestad (rechts) sind am Dienstag zusammen mit Vertretern verschiedener Länder und Universitäten auf dem Weg in die Saatgutbank.

Das Projekt wurde 2008 mit finanzieller Unterstützung der norwegischen Regierung gestartet. Inzwischen lagern in den grossen Hallen 1,05 Millionen Samenproben bei einer konstanten Temperatur von minus 18 Grad Celsius. Platz gibt es für bis zu 4,5 Millionen Proben.

Der wachsende Umfang der Sammlung spiegele die weltweite Sorge wider, dass sich der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt auf die Lebensmittelproduktion auswirken, sagte Projektleiter Stefan Schmitz der Nachrichtenagentur AFP.



Der für sein Umweltengagement bekannte Prinz Charles schickte die Samen von 27 Wildpflanzen, die von den Wiesen seines Landsitzes Highgrove House stammen.

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