Schloss gefällig? In einer Geistersiedlung nahe der türkischen Kleinstadt Mudurnu warten 500 Schlösschen auf Besitzer.
Eigentlich sollten 732 der Villen gebaut werden. Doch die Baufirma musste Bankrott anmelden.
Es fanden sich nicht genügend Käufer für die Luxus-Häuschen. Warum nur?
Umgerechnet soll jeweils eine der Villen knapp eine halbe Million Franken kosten.
Die Entwickler hatten als potenzielle Käufer Touristen aus den Golfstaaten im Sinn.
Schöner wohnen in Burj Al Babas
Schloss gefällig? In einer Geistersiedlung nahe der türkischen Kleinstadt Mudurnu warten 500 Schlösschen auf Besitzer.
Eigentlich sollten 732 der Villen gebaut werden. Doch die Baufirma musste Bankrott anmelden.
Es fanden sich nicht genügend Käufer für die Luxus-Häuschen. Warum nur?
Umgerechnet soll jeweils eine der Villen knapp eine halbe Million Franken kosten.
Die Entwickler hatten als potenzielle Käufer Touristen aus den Golfstaaten im Sinn.
Ein eigenes Schlösschen zwischen grünen Hügeln? In dieser türkischen Geisterstadt wird dieser Traum zum Albtraum.
Seiner bemerkenswerten Architektur, die auf Byzanz zurückgeht, verdankt das kleine türkische Städtchen Mudurnu ihren Platz auf der Vorschlagsliste für neue Stätten des Unesco Weltkulturerbes. Doch nicht die schönen Villen und Bäder um die 600 Jahre alte Moschee herum sind es, mit denen der 5'000-Einwohner-Ort derzeit über die Landesgrenzen hinaus Schlagzeilen macht. Sondern mit einer noch recht jungen Bausünde vor den Toren der Stadt.
Burj al Babas heisst die Anlage, die wie eine halbfertige Gruselversion Disneylands wirkt: Kleine weisse Schlösschen reihen sich hier dicht gedrängt, soweit das Auge reicht. 732 sollten es eigentlich werden, 587 hat die zuständige Baugesellschaft Sarot seit 2014 fertiggestellt. Doch inzwischen ist sie mit über 20 Millionen Euro in den Miesen und hat im vergangenen Jahr Bankrott angemeldet.
Käufer blieben aus
Denn statt Hunderter fand sich nur eine Handvoll Käufer für die Villen, die pro Stück umgerechnet knapp eine halbe Million Franken kosten. Mehrere Investoren seien abgesprungen, beklagte Mezher Yerdelen, der stellvertretende Vorsitzende der Baufirma, im Gespräch mit AFP. Die Hoffnung gibt er dennoch nicht auf: «Wir müssen nur 100 Villen verkaufen, um unsere Schulden zu begleichen», rechnet er vor. «Ich glaube, dass wir diese Krise in vier oder fünf Monaten überwunden haben und einen Teil der Gebäude noch in diesem Jahr einweihen können», glaubt er.
Eine besonders gute Werbung sind die Aufnahmen der gespenstisch anmutenden Siedlung jedoch nicht. Yasar Adnan Adanali, ein Städteplaner aus Istanbul, befürchtet, dass solche Bilder in den kommenden Jahren häufiger aus der Türkei um die Welt gehen werden: «Mit Projekten wie Burj al Babas wurde meiner Meinung nach die Büchse der Pandora geöffnet. Seither explodierte hierzulande die Zahl der Projekte, in denen Geografie und Geschichte der Umgebung bei der Planung nicht richtig berücksichtigt werden», erklärte er im «Guardian».
Volksfeste und Verfall: Die Geisterstädte von Montana
Volksfeste und Verfall: Die Geisterstädte von Montana
Auf der etwa zweistündigen Wanderung auf dem «Granite Ghost Walk» sieht man, was von der einst florierenden Bergarbeiterstadt in den Bergen Montanas noch übrig ist.
Bis 1969 noch bewohnt: In dieser Hütte lebte die letzte Bewohnerin von Granite, Mae Werning.
Verfall in Granite: Von dem Gewerkschaftshaus mit dem grossen Tanzsaal stehen nur noch die Aussenmauern.
Im US-Bundesstaat Montana können Feriengäste viele Geisterstädte besuchen.
Ein grosses Freilichtmuseum: Im Bannack State Park können Besucher in die Zeit des späten 19. Jahrhundert eintauchen.
Neugierige Touristen: Den Bannack State Park im Südwesten Montanas besuchen etwa 36'000 Menschen pro Jahr.
Im alten Schulhaus von Bannack sind die Holzbänke noch so aufgereiht wie vor 100 Jahren.
Erst Gerichtsgebäude, später Herberge: Das 1875 errichtete Hotel Meade ist das grösste erhaltene Gebäude im Bannack State Park.
Langsam kommt die Zimmerdecke runter: Auch in Bannack ist das Stabilisieren des alten Zustandes in einigen Gebäuden eine Herausforderung.
Was von Garnet übrig blieb: Der einstige Goldgräberort liegt als Geisterstadt östlich von Missoula in den Bergen des US-Bundesstaates Montana.
Einblicke in das Leben vor mehr als 100 Jahren: Montanas Geisterstädte laden, wie hier in Garnet, zu Ausflügen in die Vergangenheit ein.
Touristen in Shorts, Darstellerinnen in langen Kleidern: Am «Garnet Interpretive Day» begegnen sich die Zeit um 1900 und das 21. Jahrhundert.
Noch immer gut in Schuss: Mehr als 70 Jahre nach dem Tod des letzten ständigen Bewohners bilden viele Häuser in Garnet heute ein grosses Freilichtmuseum der Zeit um 1900.
Auch die Getränke sind von damals: Beim «Garnet Interpretive Day» werden unter anderem Sarsaparilla-Drinks ausgeschenkt, die im 19. Jahrhundert in den USA populär waren.
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