EnergiespeicherungWie ein Schweizer Unternehmen Bill Gates verzückte
tsch
15.11.2018
Wie lassen sich Wind- und Solarenergie sinnvoll speichern? Ein Schweizer Unternehmen sorgt mit einer simplen Idee international für Aufsehen.
Dass Kohle, Gas und Öl als Energielieferanten irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen werden, müssen selbst Klimawandelskeptiker anerkennen. Doch obwohl erneuerbare Energie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zufolge inzwischen günstiger ist als die aus fossilen Brennstoffen, haben sie ihren Siegeszug noch nicht antreten können. Das Problem: Wind und Sonne sind zwar mächtige, aber unzuverlässige Energielieferanten. Um trotzdem eine lückenlos Stromversorgung zu garantieren, muss überschüssige Energie in wind- beziehunsweise sonnenreichen Zeiten gespeichert werden, um in Zeiten der Flaute verfügbar zu sein.
Bislang ist das ein teures Unterfangen: 100 Megawatt erneuerbare Energie in riesigen Batterien zu speichern, etwa vom Hersteller Tesla, fallen Kosten in Höhe von rund 65,6 Millionen US-Dollar an, rechnet der US-Blog «Tech Crunch» vor. Dass das auch günstiger geht, will nun ein Tessiner Startup demonstrieren – und sorgt mit seinem revolutionären Konzept schon für grosses Aufsehen.
Speichern ohne Batterie
Revolutionär ist die Methode von Energy Vault vor allem deshalb, weil sie einen komplett anderen Ansatz hat als der, den Mitbewerber bisher verfolgen. Statt auf Batterien oder – bei grösseren Energiemengen – Staudämme zu setzen, vertraut das Unternehmen mit Hauptsitz in Lugano auf einen rund 80 Meter hohen, sechsarmigen Kran und viele, insgesamt 35 Tonnen schwere Blöcke aus gepresstem Bauschutt.
Das Prinzip, nachdem der ungewöhnliche Energiespeicher funktioniert, ist simpel: Überschüssige Energie wird genutzt, um einen Betonblock vom Kran nach oben ziehen zu lassen. Dabei entsteht dabei potentielle Energie, die gespeichert wird. Wird Energie aus dem Speicher benötigt, etwa in windarmen Zeiten, muss der Block einfach wieder nach unten bewegt werden und gibt die Energie wieder frei. Bis zu 35 Megawattstunden Energie könnten auf diese Weise gespeichert werden, gibt das Entwickler-Team auf seiner Homepage an, zu einem Preis von rund sieben bis acht Millionen US-Dollar, schreibt «Tech Crunch».
Längere Lebensdauer
Überall kann man so einen Kran natürlich nicht platzieren: 100 Meter Durchmesser sollte das Stück Land, auf dem die Konstruktion steht, schon haben. «Im Normalfall baut man sie neben Windparks oder Solarkraftwerke», meint CEO Robert Piconi. «Im Stadtzentrum wird man sie eher nicht deponieren.» Dafür haben sie einen anderen Vorteil gegenüber den etwas platzsparenderen Mega-Batterien. Den Entwicklern zufolge soll ihre Speichertechnologie über 30 Jahre verlustfrei funktionieren können. Lithium-Ionen-Batterien hingegen verlieren im Laufe der Zeit ihre Speicherkapazität und haben derzeit eine Lebensdauer von rund 20 Jahren.
Wind and solar won’t reach their potential until we vastly improve energy storage. There are some exciting companies working in this space (like @Bill_Gross and Andrea Pedretti’s Energy Vault), but we need even more innovation. https://t.co/bBT4lQoPq3
Bislang gibt es von Evie, so der Name der Speicherlösung, nur eine rund 20 Meter hohe, einarmige Testversion in Biasca, unweit der Firmenzentrale. Dennoch hat Energy Vault der «Handelszeitung» zufolge schon Anfragen aus Ländern wie Indien, Kenia und dem Senegal erhalten. Und dazu noch eine wohl unbezahlbare Werbung: Bereits Ende August machte kein Geringerer als Microsoft-Gründer Bill Gates seine 46 Millionen Twitter-Follower auf das ambitionierte Projekt aufmerksam. «Plötzlich interessiert sich alle Welt für uns», freut sich Piconi.
Energiesparen ganz easy: Diese Tipps gehen schnell und wirken nachhaltig
Energiesparen ganz easy: Diese Tipps gehen schnell und wirken nachhaltig
Wählen Sie beim Einkauf saisonales Obst und Gemüse. Nicht-saisonale Produkte werden entweder im beheizten Gewächshaus angebaut oder von weit her in die Schweiz transportiert.
Bild: Bild: Keystone/Christian Beutler
Nutzen Sie den öffentlichen Verkehr, um zur Arbeit oder zur Schule zu gelangen. Auf Kurzstrecken ist das Velo die beste Option und erst noch gesund. Und warum nicht mal zur Arbeit oder nach Hause spazieren?
Bild: Bild: Keystone/Christian Beutler
Schräggestellte Fenster sind ein Energiekiller. Lüften Sie darum kurz und intensiv.
Bild: Bild: Keystone/Pablo Gianinazzi
Das Gute liegt so nah: Machen Sie Ferien in der Schweiz. Den hiesigen Tourismus freut es und Sie müssen weniger lange reisen.
Bild: Bild: Keystone/Cyril Zingaro
Verwenden Sie Recycling-WC-Papier, denn dessen Herstellung belastet die Umwelt drei- bis fünfmal weniger als die Herstellung von Frischfaserpapier.
Bild: Bild: Keystone/Martin Ruetschi
Erhitzen Sie Wasser im Wasserkocher und nicht auf dem Herd. Im Kocher lässt sich auch Spaghettiwasser erwärmen und danach in die Pfanne umschütten.
Bild: Bild: Keystone/Alessandro Della Bella
Verwenden Sie wiederaufladbare Batterien. Das spart Energie, welche sonst für die Produktion von Einweg-Batterien verschwendet wird.
Bild: Bild: Keystone/Sandro Campardo
Sonnenenergie: Ja, aber Solar-Aufladegeräte für Handys und andere Kleingeräte sind viel zu selten im Einsatz, als dass sich die Energie für ihre Herstellung und Transport amortisieren würde.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Muss im Pausenraum das Licht dauerhaft brennen? Wenn sich niemand mehr im Raum befindet, löscht der Letzte das Licht.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Achten Sie beim Kauf von Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten, Glühbirnen und so weiter auf energieeffiziente Produkte. Die Energiespar-Etikette hilft dabei.
Bild: Bild: Keystone/Martin Ruetschi
Sind Sie länger nicht zu Hause, drehen Sie vor der Abreise unbedingt die Heizung ab und alle Geräte, die Sie nur bei Anwesenheit verwenden (WLAN, externe Harddisk usw.).
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Vermerken Sie «Bitte keine Werbung» auf Ihrem Briefkasten. Je weniger unwillkommene Postsendungen aufgegeben werden, desto weniger Energie wird verbraucht.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Essen Sie so oft wie möglich vegetarisch, denn inzwischen werden 80 Prozent der bepflanzbaren Fläche der Erde für die Fleischproduktion beansprucht.
Bild: Bild: Keystone/Christian Beutler
Sind Sie Hausbesitzer? Dann ersetzen Sie Ihre Öl- oder Elektroheizung durch eine nachhaltigere Heizquelle wie eine Wärmepumpe, eine moderne Holzheizung, Sonnenkollektoren oder – falls erhältlich – Fernwärme.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Nutzen Sie das Homeoffice-Angebot Ihres Arbeitgebers. Der vermiedene Arbeitsweg ist ein Beitrag zur Energievermeidung.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Regelmässig Kühlschrank und Gefrierfach abtauen und reinigen. Zu viel Eis an den Wänden lässt den Stromverbrauch ansteigen.
Bild: Bild: Keystone/Peter Klaunzer
Unterstützen Sie in den Ferien das lokale Gewerbe und nehmen Sie nur umweltgerechte und vor Ort produzierte Souvenirs mit nach Hause.
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Legen Sie ihr Geld ökologisch sinnvoll an. Immer mehr Banken bieten nachhaltige Fonds an, lassen Sie sich in Ruhe beraten.
Bild: Bild: Getty Images
Legen Sie beim Kochen den Deckel auf die Pfanne. Das spart etwa die Hälfte an Energie ein. Und schalten Sie die Herdplatte einige Minuten vor Kochende aus, die Restenergie reicht völlig (gilt übrigens auch für den Backofen).
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Stehen Sie in einem guten Verhältnis zu Ihrem Vermieter? Bitten Sie ihn, bei Neuanschaffung von Haushaltsgeräten auf Energieeffizienz und Langlebigkeit zu achten.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Durstig auf dem Arbeitsweg? Nehmen Sie Leitungswasser in einem gebrauchten PET-Fläschchen mit, statt jedes Mal ein neues Getränk am Kiosk zu kaufen.
Bild: Bild: Keystone/Davide Agosta
Bevorzugen Sie tiefe Waschtemperaturen und trocknen Sie Ihre Wäsche anschliessend an der Wäscheleine und nicht im Tumbler.
Bild: Bild: Keystone/Walter Bieri
Es muss nicht immer eine Flugreise in die Ferien sein. In Europa ist der Zug eine adäquate Alternative, zum Beispiel für Städtetrips. Und warum nicht mal Veloferien?
Bild: Bild: Keystone/Sigi Tischler
Hat Ihr Auto den Zenit überschritten? Lohnt sich der Kauf eines neuen Wagens überhaupt? Oftmals ist eine Carsharing-Lösung wie Mobility oder Sharoo die günstigere und umweltfreundlichere Alternative.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Von Hand abwaschen ist in Ordnung, aber nicht unter fliessendem, warmem Wasser. Vorspülen von Hand beim Geschirrspüler ebenfalls weglassen und stattdessen Speisereste mit dem benutzten Besteck entfernen und die Maschine erst einschalten, wenn sie voll ist.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Leichter gesagt als getan, aber entscheiden Sie sich wenn irgendwie möglich für einen Arbeitsplatz in Ihrer Nähe. Das spart Reisezeit und Transportkosten.
Bild: Bild: Keystone/Yannick Bailly
Ladegeräte und Netzteile sind heimliche Stromfresser. Darum nach Gebrauch Stecker ziehen oder eine abschaltbare Stromleiste verwenden. Geräte im Stand-by-Modus lassen sich übrigens an Kontrolllämpchen, Zeitanzeigen oder Trafos erkennen, die bei Nichtgebrauch warm bleiben oder brummen.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Wer gute Argumente hat, dem wird zugehört: Sensibilisieren Sie Ihr Umfeld auf das Thema Energieeffizienz – so wie es zum Beispiel Bertrand Piccard seit Jahren unermüdlich macht.
Bild: Bild: Keystone/Peter Klaunzer
Qualität vor Quantität: Bevorzugen Sie Produkte mit langer Lebensdauer, die nicht sofort kaputt gehen. Möbel beispielsweise (auch aus dem Brockenhaus), Heimelektronik und mehr.
Bild: Bild: Keystone/Christof Schuerpf
Ersetzen Sie Elektroartikel erst, wenn sie nicht mehr reparierbar sind. Gerade bei Smartphones und Laptops lohnt sich eine Reparatur aus ökologischer Perspektive sehr oft. Professionelle Reparatur-Center können Sie hierbei beraten. Für einfachere Geräte bieten sich die Repair-Cafés in diversen Schweizer Städten an.
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Gegen tropisches Klima zu Hause: Heizung im Winter zwei Grad runterdrehen, dafür im Pulli statt T-Shirt durch die Wohnung gehen.
Bild: Bild: Keystone/Gaetan Bally
Würde man alle Rechnungen stapeln, welche allein Swisscom jährlich per Post versendet, ergäbe dies einen Berg höher als das Matterhorn. Steigen Sie deshalb auf E-Rechnung um, die immer mehr Unternehmen ihren Kunden als Alternative zur Rechnung auf Papier anbieten.
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