«Architektur verwandelt den Zustand der Natur in den Zustand der Kultur», fasst der Tessiner Star-Architekt Mario Botta den Antrieb seines Schaffens zusammen. Das Ausstellungszentrum im Wiener Ringturm feiert sein Werk unter dem Titel «Sakrale Räume».
Die Ausstellung präsentiert 22 kirchliche Bauten. Bottas Kirchen, Moscheen und Synagogen würden «ein heiliges Gefühl vermitteln, das immer stärker wird, je länger man sich im Raum befindet», sagte Adolph Stiller, Kurator der Reihe «Architektur im Ringturm» des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, am Montag vor den Medien.
Gezeigt werden vom 19. März bis 31. Mai 2019 nicht nur Schwarz-Weiss-Fotografien und Skizzen, die die sakralen Räume sowohl in Innen- wie Aussenansichten präsentieren, sondern auch aus Vollholz gefertigte Modelle.
Das Spektrum der gezeigten Arbeiten reicht von früheren Werken wie etwa der Kirche Beato Odorico im italienischen Pordenone (1987-1992), über die Cymbalista Synagoge in Tel Aviv (1996-1998) bis hin zur Granatkapelle im Zillertal (2011-2013).
Gemein ist den mächtigen Natursteinbauten ihre geschwungene Formgebung, die alle Werke in ihr natürliches Umfeld einfügen. Der Innenraum ist stets dominiert von natürlichem Lichtspiel, auf das Botta besonderen Wert legt, wie er an der Medienkonferenz ausführte.
Botta, geboren am 1. April 1943 in Mendrisio, studierte von 1964 bis 1969 in Venedig. Zu seinen prestigeträchtigsten Gebäuden gehören das Museum für Moderne Kunst in San Francisco (1995), die Kathedrale im französischen Evry (1995) oder das Mart-Museum in Rovereto in Italien (2002). Bekannte Schweizer Bauten von Botta sind das Museum Tingely in Basel (1996), die Tschuggen Bergoase in Arosa (2006) oder das umgebaute Centre Dürrenmatt in Neuenburg (2000).
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