Winterthur Suizide bei der Stadtpolizei werden extern untersucht

kl, sda

23.2.2022 - 13:20

Bei der Stadtpolizei Winterthur nahmen sich zwei Polizisten innerhalb von sieben Monaten das Leben.
Bei der Stadtpolizei Winterthur nahmen sich zwei Polizisten innerhalb von sieben Monaten das Leben.
Screenshot Google Maps

Eine Anwaltskanzlei soll zwei Suizide bei der Stadtpolizei Winterthur untersuchen. Innerhalb von sieben Monaten hatten sich zwei langjährige Mitarbeiter das Leben genommen. 

23.2.2022 - 13:20

Der Winterthurer Stadtrat lässt den Sachverhalt rund um die beiden Suizide bei der Stadtpolizei untersuchen. Mit der Administrativuntersuchung wird eine Anwaltskanzlei beauftragt.

Der Stadtrat hat sich am Mittwochmorgen mit den tragischen Vorfällen befasst, wie er am Nachmittag mitteilte. Mit der Administrativuntersuchung, die Stadträtin Katrin Cometta (GLP) bereits vergangene Woche angekündigt hatte, sollen organisatorische, führungsbezogene und personalrechtliche Fragen geklärt werden.

Durchgeführt wird die Untersuchung von der Rudin Cantieni Rechtsanwälte AG. Ergebnisse sollen im Sommer vorliegen.

Innerhalb von sieben Monaten nahmen sich zwei langjährige Mitarbeiter der Stadtpolizei das Leben. Beide Todesfälle hätten das Korps zutiefst schockiert, wie Cometta in einer früheren Stellungnahme mitteilte.

«Noch mehr Leid verhindern»

Das Leid und die Tragik für die Betroffenen, deren Umfeld und das gesamte Polizeikorps seien nicht in Worte zu fassen, teilten die Fraktionspräsidentinnen und -präsidenten des Stadtparlaments in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Es gehe in erster, zweiter und dritter Linie um Menschen und nicht um Politik. Oberstes Ziel müsse es sein, noch mehr Leid zu verhindern.

Den Entscheid des Stadtrats, sofort eine Administrativuntersuchung an die Hand zu nehmen, begrüssen die Fraktionen. Die Aufarbeitung und Analyse der Ereignisse solle rasch, umfassend und vollkommen transparent sein und von unabhängigen Personen durchgeführt werden.

Erst wenn das Parlament die Ergebnisse sorgfältig studiert habe, könne es eine Einschätzung vornehmen. In welcher Form die Aufarbeitung im Parlament geschehen solle, sei noch nicht entschieden.

Brauchst du Hilfe? Hier kannst du reden

Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da.

Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143, www.143.ch Beratungstelefon Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147, www.147.ch

Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben:

Refugium: Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
Nebelmeer: Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net

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