Nur ein Kind überlebte«Wunder von Tripolis» – zehn Jahre nach dem Flugzeugunglück
dpa/tafu
11.5.2020
Nach dem Absturz eines Passagierjets in Libyen 2010 stehen Retter vor einem Trümmerfeld. Nur ein neunjähriger Bube hat überlebt. Zehn Jahre später lebt seine aussergewöhnliche Geschichte in einem Roman weiter.
Es scheint ein Langstreckenflug wie jeder andere zu sein, als die Afriqiyah-Airways-Maschine sich am Morgen des 12. Mai 2010 dem Flughafen von Tripolis nähert. Die meisten der 104 Menschen an Bord sind Niederländer, die von ihrem Urlaub in Südafrika über die libysche Hauptstadt nach Hause reisen wollen. Aber der Flug aus Johannesburg endet tödlich: Der Airbus A330 stürzt ab, fast alle Insassen sind sofort tot. Nur ein neunjähriger Junge überlebt.
«Wunder von Tripolis» taufen Medien den kleinen Ruben, dessen Eltern und Bruder ums Leben kommen, der aber mit mehreren Knochenbrüchen aus den Trümmern gerettet werden kann. Zehn Jahre nach der Katastrophe in der kargen Wüstenlandschaft Libyens beschäftigt sein Schicksal weiter. Ein viel beachteter amerikanischer Roman wurde von der Tragödie inspiriert. Und Ruben aus Tilburg in den Niederlanden bleibt der seltene Fall eines Kindes, das als einziges Opfer mit grossem Glück einen besonders verheerenden Flugzeugabsturz überlebt.
Ein Wunder?
Nach den Bildern vom Absturzort schien schwer vorstellbar, dass im 800 Meter langen Trümmerfeld überhaupt Überlebende gefunden würden. Retter stiegen im Sand über verstreute Kleidung und zerstörte Flugzeugteile, nur das bunt lackierte Seitenleitwerk ragte in die Luft. Der Passagierflieger hatte rapide an Höhe verloren und war mit einer Bodengeschwindigkeit von 260 Knoten (etwa 480 Kilometer pro Stunde) nicht weit entfernt von der Landebahn eingeschlagen.
Fast drei Jahre vergingen, ehe die libysche Flugaufsichtsbehörde den Absturz in einem Bericht aufarbeitete. Der Jet flog demnach in zu niedriger Höhe auf die Landebahn zu, die wegen Nebelschwaden um 6 Uhr morgens nicht gut sichtbar war. Als der Co-Pilot durchstarten wollte, habe der Pilot ohne Absprache das Ruder übernommen, die Flugzeugnase nach unten gelenkt und so den Absturz herbeigeführt. Seine Leistung sei wegen Müdigkeit «wahrscheinlich beeinträchtigt» gewesen, hiess es.
Die Tage nach dem Absturz müssen für den kleinen Ruben, der noch im Krankenbett fotografiert, gefilmt und interviewt worden war, traumatisch gewesen sein. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit wuchs er dann in den Niederlanden auf. Ingrid van Assouw, die Tante des Jungen, kümmerte sich um den Neunjährigen. Lange fühlte sie es als ihre Pflicht, Ruben zu schützen, sagte sie im vergangenen Jahr in einem TV-Interview.
Empörung nach Interview
Kurz nach der Katastrophe hatte die Boulevardzeitung «De Telegraaf» Kontakt mit dem Krankenhaus aufgenommen und sogar mit Ruben telefoniert, noch bevor seine Tante bei ihm sein konnte und noch bevor er überhaupt wusste, dass seine Familie ums Leben gekommen war. Das Interview mit dem Jungen sorgte für ungeheure Empörung in den Niederlanden. «Schamlos» und «unverantwortliche Sensationsmache» warfen Politiker und Bürger der Zeitung vor. Tausende kündigten ihre Abos. Das Blatt entschuldigte sich.
Ruben habe erst viel später das Interview gelesen, sagte seine Tante im TV. «Darüber ist er später wütend und traurig gewesen.» Kinder müssten nicht unter Druck gesetzt werden. «Ich habe mich damals bewusst entschieden, ihn aus der Öffentlichkeit zu halten.» Unter den Toten waren auch 13 Südafrikaner, ein Deutscher und zwei Österreicher.
Rubens aussergewöhnliche Geschichte lebt heute im Roman der US-Autorin Ann Napolitano weiter, die über acht Jahre eine fiktive Fassung der Tragödie schrieb. «Dear Edward» erzählt die Geschichte eines Zwölfjährigen, der mit seinem Bruder und seinen Eltern von New Jersey nach Los Angeles fliegt. Der Airbus A321 stürzt in Colorado ab, 191 Menschen sterben. Edward, der einzige Überlebende, wird als «Wunderkind» berühmt. In Obhut seiner kinderlosen Tante und seines Onkels beginnt er schließlich, sich ein neues Leben aufzubauen.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
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Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
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Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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