Aktuell Zahl der Erdbeben über Magma-Tunnel in Island geht zurück

SDA

13.11.2023 - 14:13

ARCHIV - Ein Geologe arbeitet in der N‰he der isl‰ndischen Stadt GrindavÌk an einem Seismographen. Foto: Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
ARCHIV - Ein Geologe arbeitet in der N‰he der isl‰ndischen Stadt GrindavÌk an einem Seismographen. Foto: Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Keystone

Die Lage auf der von einem Vulkanausbruch bedrohten isländischen Halbinsel Reykjanes hat sich in der Nacht zu Montag etwas beruhigt. Seit Mitternacht habe es etwa 300 Erdbeben gegeben, die alle eine geringere Stärke als 3,0 gehabt hätten, meldete der Sender RUV. Zuvor waren die Erdstösse häufiger und stärker gewesen.

Wetterdienst und Zivilschutz wollten noch entscheiden, ob weitere Einwohner der geräumten Stadt Grindavík kurz in ihre Häuser zurückkehren können, um das Allernotwendigste in Sicherheit zu bringen. Bereits am Samstag hatten Einwohner von 20 Häusern Habseligkeiten und Haustiere retten können. Zivilschutzchef Vídir Reynisson sagte laut RUV, die Schäden in Grindavík seien grösser als angenommen. Wasser- und Stromleitungen seien beschädigt.

Grindavík liegt rund 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik. Die rund 3700 Einwohner mussten in der Nacht zu Samstag ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavík hindurch bis ins Meer verläuft. Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits Tage zuvor geschlossen worden.

Experten nannten am Wochenende drei mögliche Szenarien: Entweder das Magma breche auf dem Festland aus, die Lage beruhige sich oder es gebe einen Ausbruch am Meeresboden vor der Küste. Der Wetterdienst erklärte am Montag, das Magma in dem Tunnel könne wahrscheinlich leicht einen Weg an die Erdoberfläche finden, so dass eine Vorwarnung kaum möglich sei. Der frühere isländische Präsident Ólafur Ragnar Grímsson verwies auf 30 Erdbeben kurz vor der Insel Eldey. Das könne auf einen Ausbruch im Meer hindeuten, schrieb er auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.