Zwei Gebäude in Trümmern Toter nach Hauseinsturz in Lille geborgen

dpa/uri

13.11.2022 - 11:42

Rettungskräfte inmitten der Trümmer eines eingestürzten Gebäudes in Lille.
Rettungskräfte inmitten der Trümmer eines eingestürzten Gebäudes in Lille.
Sameer Al-Doumy/AFP/dpa

Nach dem Einsturz zweier Gebäude im Zentrum der nordfranzösischen Grossstadt Lille haben Rettungskräfte einen vermissten Mann tot aus der Ruine geborgen.

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Der Rettungseinsatz sei um 4.00 Uhr morgens beendet worden, teilte die Feuerwehr am Sonntag mit. Weitere Vermisste gab es nicht mehr. Nach dem Einsturz der beiden aneinander angrenzenden Gebäude am Samstagmorgen war nach stundenlangem Einsatz ein Opfer leicht verletzt aus den Trümmern gerettet worden. Die von der Justiz eingeleiteten Ermittlungen sollen unter anderem klären, ob Renovierungsarbeiten an einem der Gebäude den Einsturz auslösten.

Zu dem Einsturz war es am Samstag gegen 9.15 Uhr in einer tagsüber gerade an Wochenenden von Einkaufstouristen stark frequentierten Strasse gekommen. In einem der beiden aneinander angrenzenden Gebäude unweit des historischen Hauptplatzes hatte es Renovierungsarbeiten gegeben.

Ein Fotograf der Zeitung Zeitung «La Voix du Nord» wurde auf dem Weg in die Redaktion Zeuge des Einsturzes. Erst brachen demnach Steine aus der Fassade und dann sackten die Gebäude in sich zusammen. Der Mann konnte gerade noch rechtzeitig den Rückwärtsgang einlegen und den Rettungskräften auch Gewissheit geben, dass sich zum Moment des Einsturzes niemand vor den Gebäuden befand. Ein angrenzendes Hotel wurde evakuiert.

Spät heimkehrender Student schlug Alarm

Dass es nicht zu einer noch grösseren Katastrophe kam, ist nach Angaben von Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry einem jungen Bewohner von einem der Häuser zu verdanken. Der Student war nachts um 03.00 Uhr nach Hause gekommen, hatte grosse Risse in dem Haus entdeckt und Alarm geschlagen. Die Bewohner der übrigen drei Wohnungen wurden daraufhin in aller Eile evakuiert. Mit einem bevorstehenden Einsturz rechnete aber offenbar niemand.

Nach dem Einsturz wurde die Umgebung weiträumig abgesperrt. Rettungskräfte waren mit Suchhunden und Spezialgerät in der Ruine im Einsatz. Die Justiz leitete Ermittlungen ein. Innenminister Gérald Darmanin dankte der Feuerwehr für ihren Einsatz und dem Studenten, der in der Nacht Alarm schlug, für sein geistesgegenwärtiges Handeln.