Interlaken Zwei Minuten Todesangst – Tourist hängt ungesichert am Deltasegler

tafi

27.11.2018

Bei seinem ersten Tandemflug als Passagier hebt ein US-Tourist ungesichert mit einem Deltaflieger ab. Mehr als zwei Minuten klammert er sich über Interlaken mit blossen Händen an sein Leben.

Eigentlich wollte der US-amerikanische Ingenieur Chris Gursky Mitte Oktober nur einen unvergesslichen Ausblick geniessen. Der Tourist hatte in Interlaken einen Tandemflug mit einem Delta-Flieger gebucht: Allerdings vergass der Pilot, seinen Passagier zu sichern. Statt einem himmlischen Ausflug wurde der Flug für Chris Gursky zu einem Höllentrip.

Dabei hatte alles so gut angefangen. Der Oktober zeigte sich von seiner goldenen Seite, die Sonne strahlte, der Wind war perfekt. Also nichts wie los! Doch als der Deltaflieger abhob, rutschte Gursky sofort nach unten und musste sich mit blossen Händen am Piloten und einer Metallstange festhalten. Mehr als zwei Minuten segelte der US-Amerikaner völlig ungesichert über das Berner Oberland.

«Ich habe gedacht, das war's», kommentiert Gursky auf Youtube. Auf der Plattform hat er das Video von seinem Höllenritt geteilt. Ein Clip, der nichts für schwache Nerven ist und schon gar nichts für Leute mit Höhenangst. Während der Deltaflieger immer höher steigt, rutscht Gursky immer weiter ab und baumelt schliesslich hilflos und mit letzter Kraft an dem Segler.

Doch alles geht gut aus. Die Landung ist zwar hart, verläuft für Gursky aber relativ glimpflich. Er zieht sich eine Fraktur der Hand und einen Sehnenriss im Bizeps zu. Nach seinem Aufenthalt im Spital ist er wieder guter Dinge: «Ich habe überlebt.» Seinem Piloten macht er keine Vorwürfe: «Er hat alles dafür getan, mich schnell und sicher wieder runterzubringen und den Flieger mit einer Hand gesteuert, während er mich mit der anderen festhielt.»

Der Amerikaner will übrigens unbedingt noch einmal aufsteigen. «Den ersten Flug konnte ich schliesslich nicht geniessen.»

Bilder aus der Schweiz
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