Fahrzeugstatistik143,9 Prozent mehr «Stromer» in einem Jahr
SDA
31.1.2020 - 12:40
4 Prozent mehr Personenwagen wurden 2019 in der Schweiz neu zugelassen als im Jahr davor. Dieselfahrzeuge fielen in der Statistik um 11,9 Prozent zurück, «Benziner» legten um 1,9 Prozent zu. Abgezischt sind Elektroautos mit 143,9 Prozent mehr Neuzulassungen.
Über 6,16 Millionen Motorfahrzeuge verkehrten insgesamt 2019 auf Schweizer Strassen. 312'900 Personenwagen wurden neu in den Verkehr gesetzt. Darunter waren 13'200 rein batteriebetrieben. Das sind 4,2 Prozent, wie aus der am Freitag publizierten Strassenfahrzeugstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.
Auch sonst wurden mehr Fahrzeuge angeschafft als im Vorjahr: Die insgesamt 409'876 neu zugelassenen motorisierten Strassenfahrzeuge bedeuten einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Allerdings liegt das gemäss BFS immer noch deutlich unter der Rekordmarke aus dem Jahr 2012, als 430'973 Motorfahrzeuge neu zugelassen worden waren.
Hybrid-Fahrzeuge steigerten ihre Immatrikulationen um 70,9 Prozent auf 26'376 Einheiten, und die Zahl der neuzugelassenen reinen Elektroautos hat sich im Vergleich zu 2018 mehr als verdoppelt auf 13'200. Mit insgesamt 192'430 neu in Verkehr gesetzten Fahrzeugen machten die Personenwagen auch 2019 den Löwenanteil der Neuzulassungen aus.
Mehr «Stinker» trotz CO2-Fokus
Der Verkaufserfolg der Hybriden und reinen «Stromer» kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch 2019 wie in den beiden Jahren davor die CO2-Emissionen der neu immatrikulierten Personenwagen zugenommen haben.
Die Neuzulassungen von Personenwagen mit einem Ausstoss von mehr als 130 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer haben 2019 gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Prozent zugenommen, während bei den Autos, die weniger CO2 emittieren, ein Rückgang um 2,7 Prozent zu verzeichnen war. Die 130 Gramm entsprechen dem bis 2019 gültigen Flottenziel gemäss CO2-Emissonsvorschriften (Durchschnittswert für die Gesamtflotte der neuen Personenwagen). Ab 2020 gilt ein strengerer Zielwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer.
Weniger Autos pro Person
Da 2019 mehr Strassenfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt wurden als aus dem Verkehr genommen, resultierte ein Überschuss von 0,8 Prozent. Der Bestand der Personenwagenflotte, dem mit Abstand grössten Segment, stieg um 0,5 Prozent auf 4,624 Millionen Fahrzeuge. Die Personenwagenflotte vergrösserte sich damit zum dritten Mal in Folge.
Der Zuwachs an Personenwagen war allerdings leicht geringer als derjenige der Bevölkerung, sodass es im Schnitt weniger Auto pro Kopf gibt. 2019 teilten sich 1000 Einwohner 541 Personenwagen. Im Jahr davor waren es noch 2 Autos mehr gewesen.
Weniger neue Diesel, aber kein Rückgang
Ein scheinbares Paradox: Trotz der deutlich weniger Zulassungen blieb der Bestand an Dieselfahrzeugen anteilmässig stabil bei 29,9 Prozent, während derjenige der vermehrt verkauften Benziner um 0,6 Prozentpunkte zurückging. Das erklärt sich gemäss BFS unter anderem damit, dass die vorhandenen Diesel im Schnitt jünger sind und deshalb seltener verschrottet werden.
Anteil Elektros verschwindend gering
Der Verkaufserfolg von plus 143,0 Prozent für rein batteriebetriebene Personenwagen mag sich beeindruckend ausnehmen – der Anteil an Autos mit geringem oder gar einem CO2-Ausstoss am Gesamtbestand ist noch verschwindend gering: Bei Hybriden beträgt er nun 2,1 Prozent (2018: 1,7), bei den reinen Elektros 0,6 Prozent (Vorjahr 0,4).
Mehr als 1 Prozent «Elektro-Quote» hat nur der reiche Kanton Zug, Zürich ist mit 0,9 Prozent nah dran. In Uri und im Jura bleibt die Luft bei 0,3 Prozent «Elektro-Quote» noch dick.
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