Der Umzug der Nachrichtenabteilung des Westschweizer Fernsehens RTS von Genf nach Lausanne ist definitiv. Bereits Ende Jahr soll die Baugenehmigung für das neue 110 Million Franken teure Gebäude auf dem Gelände der ETH Lausanne (EPFL) vorliegen.
«Wir sind daran, die letzten Einsprachen zu eliminieren», sagt RTS-Direktor Pascal Crittin in einem Interview mit der Zeitung «Le Temps» vom Freitag. Die für 2024 geplante Verlegung der Nachrichtensendungen müsse noch SRG-Verwaltungsrat abgesegnet werden. Von der Verlagerung sind rund 200 Arbeitsplätze betroffen.
Die Opposition gegen den Standortwechsel fiel in der Romandie nicht so heftig aus wie beim mittlerweile grösstenteils abgeblasenen Umzug des Radiostudios von Bern nach Zürich. Widerstand kam vor allem aus Genf.
«Die RTS-Arbeitsgruppe hat mit den Behörden der Stadt und des Kantons Genf einen langen Weg zurückgelegt , sagt Crittin. «Genf ist für uns wichtig und wird nicht vernachlässigt». TV-Magazine, Sport, Fiktion und Dokumentarfilme blieben im RTS-Turm in Genf angesiedelt.
Die Nachrichten des Westschweizer Radios werden bereits in Lausanne produziert. Die Zusammenlegung des Nachrichtensektors schaffe Synergien, um die Regionalredaktionen in den Kantonen, angefangen in Genf, zu stärken, sagt Crittin weiter.
Mehrere Sendungen werden eingestellt
Erst am Donnerstag hatte RTS angekündigt, aus Spargründen ab Januar 2020 mehrere TV- und Radioprogramme einzustellen. So werden etwa die TV-Sendungen «Au cœur du sport», «En ce temps-là», «Mauvaise langue» und «Toute une vie» gestrichen. Auch die Sommerproduktion von «Mise au point» und «Couleurs d'été» werden wegfallen. Im Radio werden die Chronik «Past Future» und die 5-Uhr-Sendung von La Première aus den Ätherwellen verschwinden.
Zehn bis elf von insgesamt rund 400 Stellen in der Nachrichtenabteilung werden gestrichen. De Abbau soll so weit wie möglich über natürliche Fluktuation erfolgen. Entlassungen will die RTS wenn möglich vermeiden.
Grund für die Sparübung sind sinkende Werbeeinnahmen der SRG und die tieferen Radio- und TV-Gebühren. Generaldirektor Gilles Marchand hatte vor rund zehn Tagen die Mitarbeiter informiert, dass die SRG ihre Kosten im kommenden Jahr um weitere 50 Millionen Franken reduzieren müsse. Die RTS muss knapp 15 Millionen Franken beisteuern.
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