Bezos-Fehde Amazon-Beschwerde – Trump soll Pentagon-Auftrag verhindert haben

SDA, dpa, phi

10.12.2019

Donald Trump mit MicrosoftCEO Satya Nadella (Mitte) and Amazon-CEO Jeff Bezos (frechts) im Juni 2017 in Washington. 
Donald Trump mit MicrosoftCEO Satya Nadella (Mitte) and Amazon-CEO Jeff Bezos (frechts) im Juni 2017 in Washington. 
Bild: Keystone

Weil US-Präsident Donald Trump angeblich Amazon-Boss Jeff Bezos mit seiner «Washington Post» nicht leiden kann, soll er eine Auftragsbergabe des Pentagons an Amazon vereitelt haben.

Amazon klagt: Der Konzern will einen milliardenschweren Cloud-Computing-Auftrag des US-Verteidigungsministeriums nicht bekommen haben, weil Präsident Donald Trump «unzulässig Druck» gemacht haben soll.

Das sei die plausibelste Erklärung für mehrere «offenkundige, unerklärliche» Fehler, die dazu geführt hätten, dass Konkurrent Microsoft die Vergabe gewonnen hat. Trumps wiederholte Einmischung in die Auftragsvergabe habe das Pentagon demnach derart unter Druck gesetzt, dass der Prozess nicht mehr ordnungsgemäss gewesen sei, hiess es in einer am Montag bei Gericht eingereichten Beschwerde des Internetkonzerns.

«Washington Post»-Fehde

Trump übt regelmässig scharfe Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos, dem auch die «Washington Post» gehört: Der US-Präsident und die Zeitung kritisieren sich regelmässig gegenseitig. Die Beschwerde vom 22. November listet dann auch eine ganze Reihe von negativen Äusserungen und Beleidigungen Trumps gegen Bezos, Amazon und die «Washington Post« auf.

Bilder des Tages

Die Anwälte fordern nun, dass die Auftragsvergabe erneut geprüft und entschieden werde: «Es steht viel auf dem Spiel», steht in dem Dokument. «Die Frage ist, ob es dem Präsidenten der Vereinigten Staaten erlaubt sein sollte, das Budget des [Verteidigungsministeriums] für seine persönlichen und politischen Ziele zu nutzen.»

Die Sparte Amazon Web Services des weltgrössten Online-Händlers galt lange als Favorit im Rennen um den Zuschlag. Das Pentagon hatte dann aber Ende Oktober mitgeteilt, dass der Auftrag an Microsoft geht. Das Geschäft hat ein Volumen von bis zu zehn Milliarden Franken und läuzft über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Zurück zur Startseite