InternetAmazon-Chef: EU-Blockade des iRobot-Kaufs «traurige Geschichte»
SDA
12.4.2024 - 05:59
Amazon-Chef Andy Jassy hat Wettbewerbshütern in Brüssel und Washington Vorwürfe gemacht, weil sie den Kauf des Robotersauger-Pioniers iRobot durch seinen Konzern torpedierten. Die grosse Frage sei nun, ob iRobot auf Dauer überlebe, sagte er.
Keystone-SDA
12.04.2024, 05:59
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Jassy verwies am Donnerstag darauf, dass iRobot nach Absage des Deals im Wettbewerb gegen chinesische Konkurrenten zu kämpfen habe – und moderne Saugroboter einen 3D-Scan des Haushalts erstellen. «Die Regulierer im Westen machten damit letztlich deutlich, dass sie diesen zwei grossen chinesischen Firmen bei Plänen vom Zuhause von US-Verbrauchern mehr vertrauen als Amazon», sagte Jassy in einem Interview des US-Sender CNBC.
Amazon wollte mit dem Kauf des Branchenpioniers seine Rolle im vernetzten Zuhause ausbauen. Bekannt ist iRobot vor allem für seine selbstfahrenden Sauger unter dem Markennamen Roomba. Die EU-Kommission sah jedoch die Gefahr, dass Amazon auf seiner Handelsplattform Rivalen von iRobot behindern könnte. Jassy wies die Bedenken am Donnerstag zurück: «Das ist nicht unser Modell.» Amazon verdiene am Verkauf von Geräten anderer Anbieter mindestens genauso viel Geld wie bei den eigenen.
Widerstand auch in den USA
Der Amazon-Chef bestätigte frühere Medienberichte, dass nach dem Veto in Europa auch die US-Wettbewerbshüter ihren Widerstand gegen die Übernahme ankündigten. Nachdem Amazon im Januar die Kaufpläne schliesslich aufgab, entliess iRobot mit 350 Mitarbeitern fast ein Drittel der Belegschaft. Insgesamt sei es eine «traurige Geschichte», sagte Jassy.
Auslöser für die Kritik war die Frage, ob Amazon es sich mit Blick auf die Wettbewerbshüter zutrauen würde, eine KI-Firma wie den Chatbot-Entwickler Anthropic zu übernehmen. Von Anthropic kommt der Chatbot Claude, der mit der bekannten Software ChatGPT des Start-ups OpenAI konkurriert. Amazon ist ein milliardenschwerer Investor bei Anthropic – ähnlich wie Microsoft einen Pakt mit OpenAI schloss.
Jassy kritisierte, angesichts der Position der Wettbewerbshüter wisse man aktuell nicht, was erlaubt sei. Einige Behörden gingen über ihre gesetzlichen Vollmachten hinaus, sagte er, ohne sie zu nennen.
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