Nach der Rückkehr in die Gewinnzone im Vorjahr hat der Stromkonzern Axpo operativ nochmals deutlich zugelegt: Der Betriebsgewinn EBIT kletterte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende September) um 29 Prozent auf 348 Millionen Franken.
Dies sei vor allem auf die gute operative Leistung im internationalen Geschäft und bei den erneuerbaren Energien zurückzuführen, teilte die Axpo am Mittwoch in einem Communiqué mit. Auch der Energiehandel, die Systemdienstleistungen und das strompreisunabhängige Kundengeschäft hätten substanzielle Beiträge an das Ergebnis des Unternehmens geliefert.
Zur Steigerung hätten auch wiederkehrende Einsparungen von jährlich 200 Millionen Franken beigetragen. Zudem seien die Atomkraftwerke Beznau und Leibstadt länger gelaufen als in den Vorjahren.
Im AKW Beznau war ein Reaktor drei Jahre wegen vermuteter Materialschäden am Reaktordruckbehälter stillgestanden und erst im Frühling wieder hochgefahren worden. Nach umfassenden Überprüfungen hatten die Atomaufsichtsbehörde Ensi und der Schweizerische Verein für technische Inspektionen (SVTI) keine Einwände mehr gegen den sicheren Weiterbetrieb von Beznau.
Stromproduktion belastet
Die Schweizer Stromproduktion hingegen habe das Ergebnis auch in diesem Jahr belastet. Denn die Einnahmen aus dem Stromverkauf seien tief, weil die Axpo ihre Produktion jeweils bis zu drei Jahre im Voraus absichere, hiess es.
Damit kann der Konzern noch nicht von den derzeit steigenden Strompreisen profitieren. Diese würden sich erst im nächsten Geschäftsjahr 2019/20 auswirken, schrieb die Axpo.
Der Reingewinn knickte im Gegensatz zum EBIT ein: Unter dem Strich verdiente die Axpo 131 Millionen Franken, nachdem sie im Vorjahr noch 310 Millionen Franken Gewinn eingefahren hatte. Allerdings hatte damals der Verkauf des Höchstspannungsnetzes an Swissgrid 139 Millionen Franken in die Kasse gespült.
Die Gesamtleistung sank um 13 Prozent auf 4,85 Milliarden Franken. Axpo macht hierfür eine Anpassung in der Bilanzierungsmethodik von Absicherungspositionen verantwortlich. Die physischen Stromlieferungen an Kunden hätten hingegen um 2,8 Prozent auf 70,9 Terawattstunden (TWh) zugenommen.
Steigende Stromerlöse
Für die fernere Zukunft hofft das Unternehmen, immer mehr von steigenden Strompreisen profitieren zu können. Dies gelingt im angelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 noch nicht, das nochmals von tiefen Stromerlösen geprägt sein wird.
"Da die Tiefststände bei den Strompreisen 2016 erreicht wurden, erwartet die Axpo für das laufende Geschäftsjahr rund 150 Millionen Franken niedrigere Stromerlöse", schrieb der Konzern.
Für die Geschäftsjahre 2019/20 und 2020/21 habe die Axpo aber den grössten Teil der Produktion zu wesentlich höheren Preisen verkaufen können. Das werde sich positiv auf das Ergebnis auswirken, hiess es weiter.
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