Die Bank of America ist mit einem Rekordgewinn in das Jahr gestartet. Das Nettoergebnis legte im ersten Quartal um sechs Prozent auf 6,87 Milliarden Dollar zu, wie die nach JP Morgan zweitgrösste US-Bank am Dienstag mitteilte.
Dabei profitierte das Geldhaus vom florierenden Geschäft mit Privatkunden, die mehr Kredite nachfragten und auch ihre Kontoeinlagen erhöhten. Ein steigender Zinsüberschuss sowie Einsparungen halfen der Bank of America über die Schwäche im Handel mit Aktien und Anleihen hinweg, das wie bei der Konkurrenz schwächelte. Die Konzernerträge stagnierten bei 23 Milliarden Dollar.
«Das Wirtschaftswachstum und die Aktivitäten der Verbraucher in den USA bleiben solide», sagte Konzernchef Brian Moynihan. «Unternehmen jedweder Grösse nehmen Kredite auf und kurbeln die Wirtschaft an, die Kreditqualität ist stark.» Die Privatkundensparte konnte ihren Gewinn um ein Viertel steigern.
Die Bank of America ist mit den hohen Einlagen auf ihren Konten und ihrem grossen Hypothekengeschäft stärker von der Zinsentwicklung abhängig als andere US-Institute. Sie profitierte damit im besonderen Masse von den Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.
Während Banken in der Euro-Zone über die weiterhin rekordniedrigen Zinsen klagen, hat die Fed die Leitzinsen mehrfach erhöht. Der Schlüsselsatz liegt aktuell bei 2,25 bis 2,5 Prozent. Das treibt den Zinsüberschuss der Geldhäuser, da die Zinsen, die sie für Kredite verlangen können, schneller steigen als die Zinsen, die sie auf Einlagen zahlen müssen. Der Zinsüberschuss der Bank of America legte um fünf Prozent auf 12,38 Milliarden Dollar zu, die Einlagen kletterten ebenfalls um fast fünf Prozent auf 1,36 Billionen.
Schlechtes Omen für die Deutsche Bank
Bis auf die Handelssparte Global Marktes machten auch die anderen grossen Bereiche der Bank of America mehr Gewinn. Dagegen liess das Institut wie zuvor schon JP Morgan, Citigroup und Goldman Sachs in der Kapitalmarktsparte Federn. Im Handel brachen die Einnahmen um 17 Prozent ein – stärker als beim Branchenprimus JP Morgan (minus zehn Prozent) und Citigroup (minus sechs Prozent). Nur Goldman Sachs (minus 18 Prozent) schnitt hier etwas schlechter ab. Im Aktienhandel brachen die Erträge der Bank of America nach einem Rekordquartal im Vorjahr um 22 Prozent ein, im Handel mit Devisen, Anleihen und Rohstoffen sanken sie um acht Prozent. Der Regierungsstillstand in den USA sowie der Handelskonflikt zwischen den USA und China bremsten die Aktivitäten an der Wall Street.
Die Schwäche im Anleihenhandel ist ein schlechtes Vorzeichen für die Deutsche Bank, die in diesem Geschäft traditionell ein grosses Rad dreht. Von den Frankfurtern selbst befragte Analysten erwarten im Investmentbanking einen Einbruch der Erträge auf knapp 3,3 (Vorjahr: 3,85) Milliarden Euro und rote Zahlen. Insbesondere wegen der Schwäche der einstigen Vorzeigesparte erwarten die Experten unter dem Strich nur einen Konzerngewinn von 29 Millionen Euro. Die Deutsche Bank will ihre Zahlen für das erste Quartal am Freitag nach Ostern (26. April) vorlegen.
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