Tierschutz Betriebsleiter aus gesundheitlichen Gründen überfordert

hn, sda

14.4.2022 - 11:37

Diese Ferkel haben es besser als ihre Artgenossen in einem Berner Bauernbetrieb. Dort wurden jüngst 130 tote Tiere gefunden, der Betreiber muss mit einer Strafanzeige rechnen. (Symbolbild)
Diese Ferkel haben es besser als ihre Artgenossen in einem Berner Bauernbetrieb. Dort wurden jüngst 130 tote Tiere gefunden, der Betreiber muss mit einer Strafanzeige rechnen. (Symbolbild)
Keystone

Eine Tierschutzkontrolle ist in einem Bauernbetrieb im Kanton Bern auf desolate Zustände in der Schweinehaltung gestossen. Rund 130 tote Ferkel fanden die Kontrolleure. Der Landwirt muss mit einer Anzeige rechnen.

Keystone-SDA, hn, sda

Der Betrieb sei den Behörden bekannt gewesen, schreibt die kantonale Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion in einer Mitteilung vom Donnerstag. Er wurde in den vergangenen Monaten mehrfach kontrolliert, zudem wurden Massnahmen angeordnet.

Der Betriebsleiter sei aus gesundheitlichen Gründen überfordert gewesen und betreut worden, heisst es in der Mitteilung weiter. Bei einer neuerlichen Kontrolle in den vergangenen Tagen seien trotz Massnahmen rund 130 tote Ferkel zum Vorschein gekommen.

Bei einem Grossteil habe es sich um frische Kadaver von Neugeborenen oder von wenigen Wochen alten Tieren gehandelt. Ferkel benötigen nach der Geburt eine intensive Betreuung. Fehlt diese, gehen sie rasch ein, was im vorliegenden Fall nach Angaben der Behörden offenbar passiert ist.

Die noch lebenden Schweine hat der Veterinärdienst in einem anderen Betrieb unterbringen können. Die Mastrinder wurden verkauft und für die Betreuung des restlichen Viehbestands wurde ein externer Betriebshelfer organisiert.

Nähere Angaben zum betroffenen Bauernbetrieb und dessen Standort machen die Behörden nicht. Aufgrund des laufenden Verfahrens geben sie auch keine weiteren Auskünfte zum Fall.