An der Generalversammlung der Credit Suisse (CS) haben die Boni bei weitem nicht mehr so hohe Wellen geworfen wie im Vorjahr. Der Vergütungsbericht 2017 wurde von den Aktionären am Freitag mit gut 80 Prozent der Stimmen angenommen.
Im Vorjahr hatten die Anteilseigner der CS-Spitze eine schallende Ohrfeige verpasst und beim Vergütungsbericht nur mit 58 Prozent Ja gestimmt.
Die rekordtiefe Zustimmung begleitet von einem stundenlangen Hagel an Kritik ging damals Verwaltungsratspräsident Urs Rohner unter die Haut: "Wir wollen keinen Vergütungsbericht, der nur knapp mit 58 Prozent angenommen wird", rief er damals in die Halle. Satte 40 Prozent der Anteilseigner hatten die Millionensaläre für die Teppichetage abgelehnt.
Daraufhin habe die Credit Suisse umfangreiche Anstrengungen unternommen, um mit den Aktionären einen Dialog über das Vergütungssystem zu führen, teilte Rohner in der Einladung zur diesjährigen Generalversammlung mit: "Die Rückmeldungen der Aktionäre haben für den Verwaltungsrat eine zentrale Rolle bei der Festlegung bestimmter Änderungen an der Vergütung gespielt."
Konzernchef Tidjane Thiam bekommt nun für das vergangene Geschäftsjahr noch 9,7 Millionen Franken. Ein Jahr zuvor waren es 10,24 Millionen gewesen. Die gesamte Konzernleitung kassiert mit 69,9 Millionen nun 3,2 Millionen weniger als zwölf Monate zuvor.
Lager der Gegner geschrumpft
Dies schien massgebliche Grossaktionäre zu besänftigen: Die mächtigen amerikanischen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis stellten sich im Gegensatz zum Vorjahr hinter die Boni der Credit Suisse.
So blieben heuer noch die Schweizer Opponenten übrig: Die Anlagestiftung Ethos empfahl die Ablehnung des Managersaläre. Das Vergütungssystem bleibe unbefriedigend, auch wenn es im vergangenen Jahr einige Verbesserungen bei der Transparenz und der Vergütungsstruktur gegeben habe, so Ethos.
Die Gesamtvergütung für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat sei angesichts des erheblichen Stellenabbaus und des dritten Verlustjahrs der CS in Folge untragbar.
Die 12 Mitglieder der Geschäftsleitung sollen knapp 115 Millionen Franken bekommen, davon 84 Millionen als Boni. Insgesamt erhielten die 1070 bestbezahlten Personen im Jahr 2017 eine variable Vergütung von knapp 1 Milliarde Franken.
Damit kassierten 2,5 Prozent der Mitarbeiter mehr als 30 Prozent der gesamten Boni, kritisierte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann vor den knapp 1200 Aktionären im Zürcher Hallenstadion. Die Verwaltungsräte sollen 12 Millionen erhalten, wovon 4,5 Millionen für den Verwaltungsratspräsidenten Rohner reserviert sind.
"Modernes Raubrittertum"
Ins selbe Horn wie Ethos stiessen die Aktionärsvereinigung Actares und ein Dutzend Kleinaktionäre, die ihrem Ärger Luft machten: Die Millionenboni seien unanständig, kritisierte ein Kleinaktionär. Ein anderer sprach von modernem Raubrittertum. Denn angesichts der Milliardenverluste der CS in den vergangenen Jahren habe sich die Entlöhnung von der Leistung der Konzernspitze abgekoppelt.
Dennoch gingen auch die künftigen Boni mit über 83 Prozent Ja-Stimmen durch. Die detaillierte Verteilung des Geldes werde im nächsten Vergütungsbericht bekanntgegeben.
Für die langfristigen Boni ist ein Höchstbetrag von 58,5 Millionen Franken vorgesehen. Die effektive Auszahlung sei aber von strengen Kriterien abhängig, sagte Rohner. In der Vergangenheit seien jeweils nur 50 bis 60 Prozent des maximalen Bonustopfs ausbezahlt worden.
Trotz der Kritik wurde Rohner mit deutlichem Mehr von knapp 90 Prozent als Verwaltungsratspräsident wiedergewählt. Damit fiel das Ergebnis nur leicht schlechter aus als vor einem Jahr (90,6 Prozent).
Ethos hatte sich auch dieses Jahr für die Abwahl des Credit Suisse-Präsidenten ausgesprochen. Ein glaubwürdiger Kurswechsel erfordere einen Wechsel an der Spitze des Aufsichtsgremiums. Rohner habe jahrelang eine auf das Investment Banking ausgerichtete Strategie mit hohem Bedarf an Risikoaktiva verteidigt, kritisierte Ethos: Diese Strategie habe die Bank an den Rand des Abgrunds geführt.
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