In Grossbritannien steht die traditionsreiche Haushaltswarenkette Wilko einen Monat nach ihrem Insolvenzantrag vor dem Aus. Bis Oktober sollen alle Filialen ihren Betrieb einstellen, insgesamt werden demnach mehr als 10'000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren.
Keystone-SDA
12.09.2023, 00:24
SDA
Wie die mit der Insolvenzverwaltung betraute Beratungsgesellschaft PwC am Montag mitteilte, werde mit der Schliessung aller 400 Wilko-Filialen, der beiden Vertriebszentren und der Einstellung eines Grossteils der Aktivitäten des Kundencenters begonnen.
Zuvor waren Gespräche über eine mögliche Rettung von Wilko zwischen PwC und dem Eigentümer der Musikladenkette HMV, dem Kanadier Doug Putman, gescheitert. Putman hatte nach dem im August von Wilko gestellten Insolvenzantrag mit PwC über den Kauf von 200 Filialen verhandelt. Es seien «alle potenziellen Möglichkeiten zur Rettung des Unternehmens» ausgelotet worden, erklärte PwC. Allerdings sei deutlich geworden, dass «kein bedeutender Teil» des Wilko-Geschäfts gerettet werden könne.
Wilko war 1930 in Leicester als Eisenwarenladen gegründet worden und hatte rasch expandiert. Die Kette machte im Geschäftsjahr bis Ende Januar 2022 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.
Die britische Wirtschaft leidet derzeit unter der hohen Inflation und hohen Zinsen. Im Juli lag die Teuerungsrate bei 6,8 Prozent – das ist der höchste Wert unter allen G7-Staaten.
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