Wegen der Corona-Krise erwägt die britische Notenbank Negativzinsen. Experten erwarten auch, dass die Bank ihr Wertpapierkaufprogramm zur Stützung der Wirtschaft um 100 Milliarden Pfund ausweiten wird.
Die britische Notenbank plant laut der Zeitung «Telegraph» eine Zinssenkung in den negativen Bereich. Das Blatt berichtet dies ohne Quellenangaben kurz vor der geldpolitischen Entscheidung der Bank of England (BoE) am Donnerstag.
Die Währungshüter befinden sich zwar mitten in einer Überprüfung, wie ein Leitzins unterhalb der Nulllinie bei Bedarf effizient umgesetzt werden und funktionieren könnte. Keiner der von Reuters befragten Ökonomen rechnet aber mit einem baldigen Übergang zu Negativzinsen, die als unkonventionelles Instrument gelten, um in Krisenzeiten die Kreditvergabe der Banken an die Wirtschaft anzuschieben.
Die Experten erwarten vielmehr, dass die BoE den Leitzins bei 0,1 Prozent belässt, aber ihr Wertpapierkaufprogramm zur Stützung der Wirtschaft um 100 Milliarden Pfund auf 845 Milliarden Pfund ausweiten werde. Es wäre die dritte Aufstockung seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. Hintergrund sind die eingetrübten Konjunkturaussichten wegen des zweiten Coronavirus-Lockdowns.
Die Zeitung «Sun» berichtete jedoch unter Berufung auf ebenfalls ungenannte Quellen, dass die Notenbank eine grössere Aufstockung plane. Sie könne sich auf etwa 150 Milliarden Pfund oder sogar auf bis zu 200 Milliarden Pfund belaufen, schrieb das Blatt weiter.
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