WirtschaftChemiekonzern BASF will weltweit 2600 Stellen streichen
tp
24.2.2023 - 08:25
Der weltgrösste Chemiekonzern BASF reagiert mit dem Abbau von 2600 Stellen weltweit auf die Energiekrise. Rund zwei Drittel davon entfallen auf Deutschland, teilte der Konzern mit Sitz im deutschen Ludwigshafen am Freitag mit.
Keystone-SDA, tp
24.02.2023, 08:25
24.02.2023, 13:38
SDA
Der Chemiekonzern hatte 2022 wegen der explodierenden Energiekosten in Europa und der abflauenden Konjunktur ein Sparprogramm angekündigt. Damit will das Unternehmen ab 2024 jährlich 500 Millionen Euro ausserhalb der Produktion sparen, davon soll die Hälfte im Stammwerk Ludwigshafen realisiert werden.
Keine Informationen zu BASF Schweiz
Der deutsche Konzern zählt weltweit mehr als 111'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 39'000 in Ludwigshafen. Schwerpunkte der Kosteneinsparungen sind Service-, Unternehmens- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale. Im Gegenzug fallen etwa 400 Millionen Euro Kosten für das Sparprogramm an.
In der Schweiz beschäftigte BASF per Ende 2022 rund 1000 Mitarbeitende. Zu den konkreten Auswirkungen des Kostensparprogramms hierzulande könne BASF Schweiz aktuell keine Stellung nehmen, erklärte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Im Falle von Veränderungen werde das Unternehmen die Mitarbeitenden und weitere Interessengruppen «im Rahmen der vorgegebenen Prozesse zeitnah informieren».
Hohe Energie- und Rohstoffkosten
BASF als grösstem industriellen Gasverbraucher Deutschlands machen die hohen Energie- und Rohstoffkosten zu schaffen. Die Unsicherheiten wegen des Kriegs in der Ukraine, hoher Rohstoff- und Energiekosten in Europa, steigender Preise und Zinsen würden auch 2023 fortbestehen, hiess es. All das werde die weltweite Nachfrage belasten.
Für das laufende Jahr erwartet BASF Umsätze von 84 Milliarden bis 87 Milliarden Euro nach 87 Milliarden im Vorjahr. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) rechnet BASF mit 4,8 Milliarden bis 5,4 Milliarden Euro – das wäre ein Rückgang von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im vergangenen Jahr fiel wegen Milliarden-Abschreibungen auf die Tochter Wintershall Dea ein Verlust von 627 Millionen Euro an. Das war weit weniger, als BASF im Januar angekündigt hatte. Da war das Unternehmen noch von einem Verlust von knapp 1,4 Milliarden Euro ausgegangen. Grund dafür seien geringere Abschreibungen auf Wintershall Dea. Die BASF-Tochter beklagt eine faktische Enteignung ihrer Beteiligungen in Russland und plant einen vollständigen Rückzug aus dem Land. 2021 hatte BASF noch rund 5,5 Milliarden Euro verdient.
Trotz eines Verlusts im vergangenen Jahr will BASF genauso viel Geld an die Aktionäre ausschütten wie für 2021. Der Vorstand plane eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie. Das eigentlich bis Ende 2023 laufende Aktienrückkaufprogramm hat BASF aber vorzeitig gestoppt.
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