EU – ChinaChina spricht mit Autobranche zu Importzöllen für Verbrenner
jb
23.8.2024 - 09:02
Im Schlagabtausch zwischen China, der EU und den USA gibt Peking einen weiteren handelspolitischen Warnschuss ab. Diesmal geht es um Auto-Importe. Auch deutsche Hersteller könnten betroffen sein.
Keystone-SDA, jb
23.08.2024, 09:02
SDA
Das Handelsministerium hat Experten sowie Industrieverbände und Branchenvertreter eingeladen, um Meinungen und Vorschläge zu einer Erhöhung von Zöllen auf importierte Verbrenner-Autos mit grossen Motoren einzuholen, wie die Behörde in Peking mitteilte. Nähere Angaben zu den Teilnehmern oder Ergebnissen des Treffens machte das Ministerium nicht.
China treibt damit eine weitere mögliche Gegenmassnahme voran, nachdem die EU jüngst zum Ärger Pekings ihre Angaben zu Zusatzzöllen auf Elektroautos aus der Volksrepublik angepasst hatte. Nach Ansicht der EU-Kommission führen chinesische Subventionen auf E-Autos aus Fernost zu einer Marktverzerrung in der Europäischen Union.
Erste Warnung schon im Mai
Bereits im Mai hatte die chinesische Handelskammer in Brüssel als Reaktion auf die damals noch drohenden Zusatzzölle vor einer Zollerhöhung auf nach China importierte Autos gewarnt. Damals hiess es unter Berufung auf «Insider», dass die betroffenen Fahrzeuge mit einer Abgabe in Höhe von 25 Prozent belegt werden könnten.
Diese mögliche Massnahme habe «Auswirkungen auf europäische und amerikanische Automobilhersteller, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen», teilte die Kammer damals mit. Von Importzöllen wären auch deutsche Autobauer merklich betroffen.
Die USA hatten chinesische E-Autos bereits mit hohen Strafzöllen belegt. In der EU steht noch aus, ob die Strafzölle tatsächlich erhoben werden. Die Kommission muss die Entscheidung unter den 27 EU-Staaten abstimmen lassen. Bis Ende Oktober soll es Klarheit geben.
China kritisierte das Vorgehen scharf und warf der EU unter anderem Protektionismus sowie eine Verletzung der Interessen von Verbrauchern in Europa vor. Parallel nimmt China bereits aus der EU importierte Waren in Anti-Subventionsuntersuchungen unter die Lupe. Dazu gehören Branntwein, Schweinefleisch und bestimmte Milchprodukte.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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