Detailhandel Coop büsst 2022 leicht an Profitabilität ein

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14.2.2023 - 09:53

Der Detailhandelskonzern hat im vergangenen Jahr die Teuerung etwa bei Rohstoffen, Transport oder Energie zu spüren bekommen. (Archivbild)
Der Detailhandelskonzern hat im vergangenen Jahr die Teuerung etwa bei Rohstoffen, Transport oder Energie zu spüren bekommen. (Archivbild)
Keystone

Coop hat vergangenes Jahr trotz höherem Umsatz unter dem Strich praktisch gleich viel verdient wie im Vorjahr. Höhere Kosten haben auf das Ergebnis gedrückt.

Keystone-SDA, tv

Der Betriebsgewinn (EBIT) lag mit 843 Millionen Franken knapp 7 Prozent unter dem Vorjahr, wie dem am Dienstag veröffentlichten Finanzbericht zu entnehmen ist. Die entsprechende Marge als Mass für die Profitabilität ging von 2,9 auf 2,5 Prozent zurück. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 562 Millionen Franken – das sind 3 Millionen mehr als im Vorjahr.

Dem Unternehmen sei «in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld» ein stabiler Gewinn gelungen, schrieb Coop in seinem Communiqué. Dass vom höheren Umsatz nicht mehr Gewinn übrig blieb, ist den Angaben zufolge den gestiegenen Kosten geschuldet. Rund 250 Millionen Franken Kostensteigerungen seien selbst getragen und nicht an die Konsumenten weitergegeben worden, betont das Unternehmen. Dies es sei zu Lasten des Gewinns gegangen.

Verschiedenste Dinge wie Rohstoffe, Transport oder Energie kosteten 2022 deutlich mehr als noch im Jahr davor. So lag der Warenaufwand laut der Jahresrechnung fast 2 Milliarden Franken über dem Vorjahr. Und der übrige Betriebsaufwand, in dem etwa Transportkosten und Energieaufwand enthalten sind, legte um mehr als 400 Millionen Franken zu.

Umsatz deutlich gesteigert

Wie bereits bekannt ging der Umsatz vergangenes Jahr um 7,3 Prozent auf 34,2 Milliarden Franken hoch. Den grössten Beitrag trug mit 19,9 Milliarden der Bereich Detailhandel bei. Die Supermärkte setzten zwar noch immer mehr um als vor der Pandemie, vermochten allerdings das Niveau des sehr starken Vorjahres nicht zu übertreffen. Die Fachmärkte hingegen – dazu gehören etwa Jumbo, der Juwelier Christ oder die Coop Vitality Apotheken – legten gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich zu.

Grosshandel und Produktion wuchsen sogar zweistellig (+14,9%) und trugen 15,7 Milliarden Franken zum Umsatz bei. Die Handelstochter Transgourmet übertraf laut der Mitteilung in allen Ländergesellschaften das Vorjahr. Es habe sich gezeigt, dass sich der Grosshandel nach der Pandemie wieder erholen konnte, heisst es. Zudem trug die Übernahme der spanischen Tochter Transgourmet Ibérica ebenfalls zum höheren Umsatz in dem Segment bei.

Konkurrenz übertroffen

Mit 34,2 Milliarden Franken ist Coop der umsatzstärkste Schweizer Detailhändler. Die grösste Konkurrentin Migros hat mit 30,1 Milliarden vergangenes Jahr zwar erstmals die 30-Milliarden-Marke geknackt, bleibt damit aber hinter Coop zurück.

Betrachtet man rein den Detailhandelsumsatz, hat Migros hingegen die Nase vorn: Das Unternehmen erzielte mit 23,1 Milliarden mit seinen Läden mehr Umsatz als Coop mit 19,9 Milliarden.