CoronavirusCoronavirus kurbelt Geschäft mit Apps an
SDA
4.2.2020 - 14:20
Das Coronavirus hält rund um den Globus Investoren in Atem, doch mittlerweile zeichnen sich auch die ersten Profiteure der in China ausgebrochenen Infektionskrankheit ab.
Aufgrund von Werksschliessungen und Reisebeschränkungen sitzen unzählige Chinesen zuhause fest und müssen sich die Zeit vertreiben. Deshalb verbuchten Online-Spiele und kurze Video-Apps in den vergangenen Wochen Millionen Aufrufe und Downloads.
Anleger haben den Trend mittlerweile für sich entdeckt und bescherten Spiele-Entwicklern und Video-Plattformen am Dienstag ein Kursfeuerwerk. In China verbuchten allein fünf Spiele-Entwickler, darunter die Firma Ourpalm, einen Kurszuwachs von zehn Prozent. Das ist das maximal zugelassene Tagesplus.
In Hongkong legte die Internetfirma Tencent zwei Prozent zu und damit doppelt so stark wie der Markt. Die Aktien der in den USA gelisteten Video-Plattform Bilibili kletterten fast um sieben Prozent nach oben. Auch der Suchmaschinenbetreiber Baidu und der Amazon-Rivale Alibaba zogen an.
«Meine Bildschirmzeit hat gestern zehn Stunden überschritten», sagte ein Mann aus Shanghai in einem Social-Media-Netzwerk und fügte hinzu: «Was schlagt ihr denn alle vor, was ich anderes tun könnte, ausser auf mein Handy zu schauen?»
Spiele- und Gesundheitsapps gefragt
Die vielen Chinesen auferlegte Zwangspause, um die Ausbreitung der Lungenkrankheit einzudämmen, liess die Zahl der Downloads von Video-Apps nach oben schnellen. Nicht nur Spiele wie etwa Tencents Blockbuster «Honour of Kings» waren gefragt, sondern auch Gesundheits- und Fitness-Apps. So legte etwa die Downloadrate der App «Pingan Good Doctor», die sich mit Gesundheitsthemen befasst, mehr als 1000 Prozent zu.
«Wir glauben, dass die chinesischen Internet- und Logistikunternehmen etwas vor den Auswirkungen des Virenausbruchs geschützt sind», schrieben Analysten von Bernstein Research. Dazu trage bei, dass der Coronavirus den Trend verstärke, Einkäufe und Dienstleistungen über das Internet abzuwickeln.
Dem tragen mittlerweile auch immer mehr Unternehmen Rechnung: Selbst Firmen, die ihre Produkte traditionell lieber in grossen Ausstellungsräumen präsentieren, wie etwa die Autokonzerne Tesla and Daimler, haben ihre Modelle zuletzt verstärkt im Internet beworben.
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