Der Credit Suisse droht Rechtsärger in den USA. Dem Schweizer Geldhaus und neun weiteren Grossbanken wird vorgeworfen, beim Handel von Unternehmensanleihen jahrelang zu hohe Preise verlangt zu haben. (Archiv)
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Der Credit Suisse droht Rechtsärger in den USA. Dem Schweizer Geldhaus und neun weiteren Grossbanken wird von einer Klägerin aus Puerto Rico vorgeworfen, beim Handel von Unternehmensanleihen jahrelang zu hohe Preise verlangt zu haben.
Dies ging aus Unterlagen hervor, die am Dienstag bei einem Bundesgericht in Manhattan eingereicht wurden. Zu den beschuldigten Finanzinstituten zählen neben der Credit Suisse die Deutsche Bank, die US-Geldhäuser JPMorgan, Bank of America, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup und Wells Fargo sowie die britischen Banken Barclays und Royal Bank of Scotland.
Wie viele Anleger hinter der Sammelklage stehen, ist unklar. Die Anwälte der Klägerin waren für einen Kommentar nicht zu erreichen. Die Credit Suisse, die Deutsche Bank, Bank of America, Barclays, Citi, Goldman Sachs und Wells Fargo lehnten eine Stellungnahme ab, die anderen waren nicht erreichbar.
Preisdifferenzen von bis zu 300 Prozent
Ob solche Klagen in konkreten Verhandlungen münden, ist nicht vorherzusehen. Vor dem Gericht in Manhattan wurden in der Vergangenheit bereits Dutzende von Privatklagen verhandelt, in denen Kreditinstitute der Manipulation an Anleihen-, Rohstoff- und Devisenmärkten beschuldigt wurden. In einigen Fällen gab es Vergleiche in Milliardenhöhe.
In der nun eingereichten Sammelklage wird den Banken vorgeworfen, seit August 2006 gegen das Kartellrecht verstossen zu haben, indem sie den Anlegern zu hohe Gebühren für sogenannte «Odd-Lot»-Geschäfte berechnet hätten. Das sind Wertpapier-Orders, die eine ungerade Stückzahl haben und in der Regel geringer als 1'000 Anleihen sind.
Für solche Aufträge werden höhere Gebühren fällig als für die gegenteiligen «Round-Lot»-Orders, die gerade Stückzahlen aufweisen. Der Erwerb von ungeraden Anleihen- oder Aktienpaketen stellt einen grösseren Aufwand für Händler dar.
Teilweise seien Preisdifferenzen zwischen den beiden Order-Möglichkeiten von bis zu 300 Prozent entstanden, hiess es in der Klageschrift. Dieses Ausmass sei wirtschaftlich nicht erklärbar. Selbst an Anleihemärkten im Ausland mit geringerer Liquidität seien die Aufschläge nicht so hoch. Anlegern hätten durch die Manipulationen Milliarden an Dollar verloren, hiess es in der Klage. Der gesamte Markt für US-Firmenanleihen ist 9,6 Billionen Dollar schwer.
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