Die Credit Suisse ist weiter auf Erholungskurs: sie hat im zweiten Quartal 2018 deutlich mehr verdient und den Reingewinn gar mehr als verdoppelt. Im Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf zeigt sie sich aber eher vorsichtig.
Unter dem Strich erzielte die zweitgrösste Schweizer Bank einen Reingewinn von 647 Millionen Franken. Dies entspricht einem Plus von 114 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie die CS am Dienstag mitteilte. Auf Vorsteuerebene lag der Gewinn bei 1,05 Milliarden Franken (+71%), bereinigt um diverse Faktoren waren es 1,3 Milliarden (+88%).
Deutlich weniger stark legte die Bank bei den Erträgen zu. Insgesamt war das Plus hier lediglich 7 Prozent auf 5,60 Milliarden Franken. Bei einem Geschäftsaufwand von 4,47 Milliarden ergibt sich ein Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost-/Income-Ratio) von rund 79,8 Prozent. Das heisst die Bank gibt für jeden eingenommen Franken rund 80 Rappen wieder aus. Insgesamt lagen die Zahlen in allen Bereichen über den Schätzungen gemäss AWP-Konsens.
CEO Tidjane Thiam zeigt sich in der Mitteilung denn auch sehr zufrieden: "Wir haben unseren höchsten bereinigten Vorsteuergewinn der letzten zwölf Quartale erzielt und den Gewinn im Vorjahresvergleich im siebten Quartal in Folge gesteigert."
Den Vermögensverwaltungseinheiten flossen in der Periode von April bis Juni Nettoneugelder in Höhe von 9,1 Milliarden Franken zu. Verglichen mit den 14,4 Milliarden im ersten Quartal sind das zwar etwas weniger, die grosse Konkurrentin UBS hatte in dieser Periode aber einen Abfluss von 1,2 Milliarden Franken zu verzeichnen.
Die verwalteten Vermögen wurden per Ende Juni mit 1'398 Mrd CHF ausgewiesen und damit etwas höher als Ende März. Die UBS ist in diesem Punkt mit zuletzt 3'242 Milliarden allerdings mehr als doppelt so gross wie die CS.
Bekanntlich ist Kostenreduktion bei den meisten Grossbanken ein wichtiges Thema - so auch bei der Credit Suisse. Im ersten Halbjahr verbuchte sie zusätzliche Nettokosteneinsparungen von 0,5 Milliarden, hiess es dazu. Die Bank sieht sich diesbezüglich denn auch auf Kurs und bestätigte entsprechend ihr Ziel, die Kostenbasis bis Ende Jahr auf unter 17 Milliarden Franken zu senken.
Mit Blick nach vorne gibt sich die CS relativ vorsichtig. Im Rest des Jahres 2018 dürfte es aufgrund der geopolitischen Entwicklungen und den Spannungen im Welthandel "Phasen mit erheblicher Unsicherheit" geben, heisst es. Die Bank sieht aber trotzdem Wachstumspotential in einigen Bereichen und sei auf gutem Weg bezüglich Eigenkapitalziel.
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